Ein stilisiertes Poster mit mehreren Personen und einer überlagerten Gesichtssilhouette, das für die Apple TV+ Serie Silo wirbt.

So, jetzt bin ich auch endlich mit den beiden ersten Staffeln von Silo durch. Die Roman-Trilogie von Hugh Howey hatte ich letztes Jahr schon gelesen, und leider nichts dazu hier aufgeschrieben. Ich fand die Bücher hervorragend und selten hat mich eine dystopische Welt so lang festgehalten. Die Bücher sind atmosphärisch dicht und man spürt regelrecht die Enge, den Staub, die merkwürdig gefangene Gesellschaft. Mit jeder Seite erarbeitet man sich etwas mehr eines generellen Aha. Die Bücher leben von Neugier und Unbehagen und sind echte Pageturner. Ich gebe den Büchern glatte ★★★★★, die mich am Ende auch dazu bewogen haben, die Serie einzuschalten.

Die Serie (★★★★☆) ist anders. Weniger dystopisch. Das Silo wirkt fast schon wie ein lebenswerter Ort. Es ist hell und sauber, die Menschen sehen gepflegt und wohlgenährt aus. Sogar die Überlebenden in Silo 17 sehen vergleichsweise human aus. Es gibt viele Annehmlichkeiten des täglichen Lebens, die in den Romanen nicht erwähnt wurden. Die Serie ist viel lebendiger, gibt Figuren mehr Raum, ergänzt Details, die das Leben der eingesperrten Gesellschaft ausschmücken. Aber, die Serie fügt auch zahlreiche Handlungsstränge hinzu, die in den Büchern nicht vorkommen. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, führt in meinem Kopf aber neben den für mich nicht passendem generellen Ambiente, immer wieder zu Hääähhhs.

Ich versuche es positiv zu sehen: Am Ende bleibt die Serie mit ihren unerwarteten Abwandlungen der Romanvorlage spannend, und ich freue mich schon auf die für Sommer 2026 angekündigte dritte Staffel.