2016

Ausgelesen

Gelesene BĂŒcher in Q4/2016

Ich habe mein Ziel von 12 BĂŒchern in diesem Jahr erreicht. Und wenn man die beiden BĂŒcher zĂ€hlt, bei denen mich irgendwann die Kraft zum Weiterlesen verlassen hat, komme ich sogar auf 13 BĂŒcher. Also quasi ĂŒbererfĂŒllt.

Fangen wir mit dem zweiten halben Buch in diesem Jahr an: Der Manga »Can You Hear Me?« von Otsuichi (★☆☆☆☆). Das Buch war ein Geschenk. Und ich habe mir wirklich MĂŒhe gegeben, meine Vorurteile zu ĂŒberwinden. Irgendwann habe ich jedoch festgestellt, dass es nicht meins ist. Also weder das Buch, noch Manga an sich. Die Story klingt interessant, aber die Umsetzung ist mir zu banal und dystopisch. Und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich noch nicht einmal mit den so hochgelobten Zeichnungen etwas anfangen.

»Sitzen vier Polen im Auto« von Alexandra Tobor (★★☆☆☆) handelt von einer polnischen Familie, die in den 80â€Čer Jahren nach Deutschland auswandert. Die erlebten Abenteuer sind kurzweilig und stellenweise musste ich auch Schmunzeln. Insgesamt ist mir das Buch aber zu oberflĂ€chlich und naiv. Der Humor wirkt an vielen Stellen zu sehr gewollt.

Ein richtiger Hammer dagegen war »Kind 44« von Tom Rob Smith (★★★★★). Das Buch ist angelehnt an die wahre Geschichte des Mörders Andrei Romanowitsch Tschikatilo. Entstanden ist ein unheimlich fesselnder Thriller um ungeklĂ€rte Kindsmorde in der Sowjetunion Anfang der 50â€Čer Jahre. Gegen deren Vertuschung stemmt sich der anfangs linientreue Agent Leo Demidow mit allen Mitteln und wird dadurch irgendwann selbst zum Gejagten des Systems. Diese doppelte Hetzjagd ist vor Spannung manchmal kaum zu ertragen. Wenn auch nicht explizit ausgesprochen, ist ab einer gewissen Stelle klar, wer hinter den Morden steckt. Es bleibt trotzdem spannend bis zum Schluss.

Mein letztes Buch des Jahres 2016 war »Der Nazi & der Friseur« von Edgar Hilsenrath (★★★★★). Eine bissige Satire, brutal und explizit. Konsequent aus der Perspektive des Hauptdarstellers erlebt der Leser, wie der nicht gerade wohlbehĂŒtet heranwachsende Max Schulz im Zweiten Weltkrieg zum Massenmörder wird. Nach dem Krieg schlĂŒpft er kurzerhand in die Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein und wird zum frommen Juden und Nationalhelden Israels. Wie das geht? Das geht eben so. Genau so. Und nicht anders. Ein Buch, das man gelesen haben muss.

MĂŒsste ich mein Lieblingsbuch des Jahres 2016 benennen, so wĂ€re dies »Das geraubte Leben des Waisen Jun Do«. Aber auch »Kind 44«, »Ein ganzes Leben« und »Der Nazi & der Friseur« haben mich schwer beeindruckt.

88/<3/2016

Verglichen mit meinen bisherigen Hörgewohnheiten, war das Jahr 2016 höchst ungewöhnlich. Auf der einen Seite habe ich mehr Musik gehört als jemals zuvor. Auf der anderen Seite hat sich die Zeit, die ich fĂŒr den bewussten Konsum von Musik aufgewendet habe, auf wenige KĂŒnstler verteilt.

Meine Lieblingsalben des Jahres 2016 spiegeln meine Leidenschaft fĂŒr minimalistische Klaviermusik. Jedes dieser Alben, fĂŒr sich genommen ist absolute Weltklasse und gehört unter jeden Weihnachtsbaum in jede Musiksammlung.

Nils Frahm hat mit »Solo Remains« ein Kunstwerk von unglaublicher Melodik und atemberaubender Klangtiefe geschaffen. Das Album wurde auf dem grĂ¶ĂŸten Klavier der Welt eingespielt. Und das hört man auch. Am besten genießt man dieses Werk im dunklen Wohnzimmer. Vorausgesetzt man verfĂŒgt ĂŒber entsprechendes Audio-Equipment, um die KlĂ€nge genießen zu können. Das Album kann ĂŒbrigens auf der Webseite kostenlos heruntergeladen werden.

Ebenfalls hörenswert ist »Blue Hour« von Federico Albanese. Das Album wird getragen von minimalistischer Klaviermusik, hier und da untermalt von einer Handvoll elektronischer Beats und beinah unsichtbaren Begleitinstrumenten.

UnverfÀlschte und glasklare Klaviermusik hingegen gibt es auf dem Album »Piano Project« von The Daydream Club zu hören.

Podcasts fĂŒr Kinder

Podcasts fĂŒr Kinder auf einem iPhone

Ich bin ein riesiger Podcast-Fan, und ich habe meine Kinder mit dieser Leidenschaft infiziert. Das Medium ist ja sehr flexibel und kann prinzipiell immer und ĂŒberall gehört werden. FĂŒr uns ist es in erster Linie eine sehr schöne Möglichkeit, langweilige Autofahrten zu verkĂŒrzen. Anders als das immer gleiche Dudelradio, verlangen Podcasts nach Aufmerksamkeit und regen zum Mitdenken an. Vorausgesetzt natĂŒrlich, man hat die richtigen Podcasts fĂŒr die lieben Kleinen abonniert.

Mittlerweile lauschen wir nun gemeinsam ĂŒber ein halbes Jahr einer ganzen Reihe unterschiedlichster Podcasts speziell fĂŒr Kinder. Und genau diese Erfahrungen dokumentiere ich in diesem Artikel. Ich werde die Hörgewohnheiten der Kinder weiterhin genau beobachten und gegebenenfalls von Zeit zu Zeit Aktualisierungen vornehmen und - sofern es sie gibt - natĂŒrlich auch Neuentdeckungen wĂŒrdigen.

Zu meinem absoluten Erstaunen ist Do Re Mikro (★★★★★) des BR Klassik zum absoluten Liebling meiner Kinder avanciert. Bei diesem Podcast handelt es sich um einen Mitschnitt der gleichnamigen Radiosendung fĂŒr Kinder, die jeden Samstag und Sonntag ausgestrahlt wird (der Podcast erscheint kurz nach der Ausstrahlung im Radio). In der Sendung geht es grob gesagt um Musik. Von der Herstellung eines Musikinstrumentes bis zu ganzen Musikreisen ist alles dabei. Zugegeben, ich hatte anfangs so meine Bedenken, meinen Kindern einen Podcast rund um dieses Thema zu servieren. Anders als befĂŒrchtet, ist der Podcast aber weder monothematisch noch mĂŒssen die Kinder einen Faible fĂŒr klassische Musik haben. In diesem Podcast werden, untermalt von klassischer Musik, einfach nur kindgerecht Geschichten erzĂ€hlt, RĂ€tsel gelöst und ganz nebenbei Wissen rund um das Thema Musik vermittelt. Meine Kinder können von diesem Podcast gar nicht genug bekommen.

Eine weitere Perle sind die Hörspiele des WDR Kinder-Radionkanals KiRaKa, die auch als Podcast (★★★★★) veröffentlicht werden. In dieser Hörspielreihe werden in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden abwechslungsreiche Geschichten und kindgerecht aufbereitete Reportagen veröffentlicht, in denen Kinder immer eine zentrale Rolle spielen. Als Altersempfehlung fĂŒr die Hörspiele gibt der KiRaKa 8 Jahre an, wobei unser Sohn mit seinen 5 Jahren den meisten Sendungen ebenfalls problemlos folgen kann und diese auch sehr gern anhört. Meine Reinhörempfehlungen fĂŒr diesen Podcast sind die Episoden Mehr Meer - Abenteuer ĂŒber und unter Wasser sowie Das unsichtbare Deutschland.

Ebenfalls vom Bayrischen Rundfunk wird die Radiosendung radioMikro (★★★★☆) produziert, von der ausgewĂ€hlte BeitrĂ€ge als Podcast veröffentlicht werden. Insbesondere die sehr hörenswerten BeitrĂ€ge aus der Serie radioMikro unterwegs gefallen den Kindern sehr gut. Kein Wunder bei dieser Selbstbeschreibung:

Sie kriechen in die KanĂ€le unter der Stadt, springen mit dem Fallschirm aus schwindelnder Höhe. Sie schauen hinter die Kulissen im Zirkus oder erkunden, wie man auf einer Bergalm lebt. Bei ihnen geht es um den Ă€ltesten Stein der Welt oder um die Frage, warum in Deutschland nicht nur Deutsche leben. Die Reporterinnen und Reporter von radioMikro suchen die spannendsten, interessantesten und lustigsten Geschichten fĂŒr dich. Sei mit deinen Ohren dabei!
Das ist so ein bisschen wie die Sendung mit der Maus, nur eben zum Anhören. In diesem Podcast werden ĂŒbrigens auch die Folgen des Kulthörspiels Wumme veröffentlicht. Da werden dann auch bei den lauschenden Eltern Kindheitserinnerungen wach, wenn mit D-Mark bezahlt und zu Musik von der Kassette getanzt wird.

Das Schlaulicht (★★☆☆☆) war unser Einstieg in die Welt der Kinder-Podcasts. In diesem unregelmĂ€ĂŸig erscheinenden Podcast versuchen die 3 Schlaulichter AndrĂ©, Jörg und Olli gewisse Themen auf einfache Art und Weise komprimiert und dennoch interessant rĂŒberzubringen. Vor allem die ersten beiden Episoden zu den Themen Sprachen und Evolution waren gut aufbereitet und haben die Kinder gefesselt. An allen nachfolgenden Episoden waren meine Kinder nur noch mĂ€ĂŸig interessiert und im Auto meist recht schnell mit anderen Dingen beschĂ€ftigt. Meiner Meinung nach weist der Podcast einige gravierende Schwachpunkte auf, die ihn zumindest fĂŒr Kinder unter 10 Jahren disqualifizieren. So fehlt es beispielsweise sehr hĂ€ufig an einer grundlegenden und kindgerechten EinfĂŒhrung in das eigentliche Thema. Auch sind die SprĂŒnge innerhalb einer Episode viel zu schnell und thematisch zu weit. Und auch wenn man ĂŒber Humor trefflich streiten kann, in einem Podcast fĂŒr Kinder sollte er meiner Meinung nach vor allem kindgerecht sein. Das aufgeregte Belachen vermeintlich lustiger Schenkelklopfer (Höhöhö!) gehört fĂŒr mich nicht dazu, zumal die Flugtiefe des Humors hĂ€ufig eher an eine Stammtischrunde unter MĂ€nnern erinnert. Da meine Kinder den Podcast mittlerweile verweigern, habe ich ihn auch nicht mehr abonniert. Ich höre trotzdem immer wieder mal in die aktuellen Episoden rein, um eventuelle Verbesserungen mitzubekommen.

IKEA Oddvald als Piano-StÀnder

IKEA Oddvald als Piano-StĂ€nder fĂŒr ein Yamaha P-35

Bis zu unserem Umzug gab es PlatzgrĂŒnden keine Möglichkeit, das Digital Piano (Yamaha P-35) meiner Frau an einem festen Platz aufzubauen. Das stĂ€ndige Auf- und Abbauen war so nervig, dass die Lust am Spielen schon fast verkĂŒmmert war.

Nachdem wir mittlerweile ĂŒber deutlich mehr Platz verfĂŒgen, war auch ein fester Aufbau (im GĂ€stezimmer) möglich. Ich habe also kurz recherchiert, welche passenden StĂ€nder fĂŒr das GerĂ€t angeboten werden. Es war schnell klar, dass fĂŒr wenig Geld, nur windige QualitĂ€t billige KlappstĂ€nder zu bekommen waren. Von Yamaha selbst wird eine eigentlich ganz ansehnliche Holzverkleidung angeboten. Diese besteht aus 3 schwarz furnierten Pressholzplatten und einer Handvoll Schrauben. DafĂŒr hĂ€tte Yamaha gern 120 Euro, was jeder normal denkende Mensch dankend kopfschĂŒttelnd ablehnen muss. Es blieb also nichts anderes, als selbst zur SĂ€ge zu greifen.

Beim letzten IKEA-Besuch habe ich mir kurzerhand den supergĂŒnstigen Tischbock Oddvald unter den Arm geklemmt und mit wenigen Handgriffen zum Piano-StĂ€nder umfunktioniert. Und fĂŒr diejenigen, die das vielleicht nachbauen wollen, habe ich das mal etwas genauer beschrieben.

Was man braucht

Und so gehts

  1. Zuerst einmal mĂŒssen die Holme, auf denen normalerweise die Tischplatte aufliegt, gekĂŒrzt werden, da diese viel zu lang sind. Ich habe unsere auf 50,5 cm gekĂŒrzt, um noch etwas Tiefe fĂŒr das Sustain-Pedal und eine AblageflĂ€che zu haben. Man könnte hier natĂŒrlich noch mehr kĂŒrzen, mĂŒsste dann aber neue Bohrlöcher fĂŒr die Beine setzen.
  2. Weiterhin mĂŒssen natĂŒrlich auch die Beine gekĂŒrzt werden, um das Piano in eine Höhe zu bringen, in der man beim Spielen nicht verkrampft. FĂŒr eine KörpergrĂ¶ĂŸe von 165-170 cm habe ich alles auf eine Tischhöhe (der montierten Böcke) von 63 cm gekĂŒrzt. Hier sollte aber in jedem Fall jeder individuell messen, was am besten passt. FĂŒr das ZusĂ€gen der Beine am besten mit der KreissĂ€ge arbeiten, um einen geraden Schnitt zu haben, da sonst die Gefahr besteht, dass der StĂ€nder wackelt.
  3. Dann die Tischböcke gemĂ€ĂŸ Anleitung montieren.
  4. Auf der Unterseite des Pianos befinden sich Gewinde zur Verschraubung in Piano-StĂ€ndern. Diese werden ausgemessen, auf die Tischböcke ĂŒbertragen und mit einem Holzbohrer durchgebohrt.
  5. Aufgrund der Dicke der Holme mĂŒssen zur Befestigung des Pianos auf den Tischböcken Gewindestangen verwendet werden. Beim Yamaha P-35 passen M5 Maschinenschrauben. Dazu mit einer EisensĂ€ge von der Gewindestange vier 10 cm lange StĂŒcke abtrennen und in das Piano eindrehen.
  6. Anschließend kann die Leimholzplatte bereits aufgeschraubt und mit der Lackfarbe gestrichen werden. Dabei unbedingt darauf achten, dass man an die rĂŒckseitig liegenden AnschlĂŒsse des Pianos kommt und alle notwendigen Kabel ohne Gewalt anschließen kann.
  7. Im letzten Schritt habe ich noch einige KabelfĂŒhrungen und auch eine Halterung fĂŒr die Kopfhörer angebracht.
Fertiger IKEA Oddvald Piano-StÀnder, noch ohne Piano Verlegung von Kabeln, mit Resten von anderen IKEA-Produkten

Die Gesamtkosten des Projektes lagen bei unter 40 Euro. Der StÀnder hÀlt die Aufbauten ohne Probleme und wackelt auch bei wilderen Spieleinheiten der Kinder nicht umher. Wer sich an der Optik nicht stört, kann mit dieser Lösung nichts falsch machen.

Rosinenschnecken

Leckere Rosinenschnecken Fast aufgegessene Rosinenschnecke

Ich bin in diesem Haushalt schon einige Jahre fĂŒr die Zubereitung von Pizza zustĂ€ndig. Dabei ist es mit dem richtigen Rezept quasi ein SelbstlĂ€ufer, der selbst unter Zeitdruck gelingt.

Gewurmt hat mich an dieser Pizzasache bisher jedoch immer, dass ich keine Verwendung fĂŒr die restliche Hefe hatte. Alles, was auch nur ansatzweise lecker klang, war entweder wahnsinnig aufwendig oder aufgrund mangelnder Zutaten nicht realisierbar.

Bei Chefkoch bin ich nun ĂŒber dieses Rezept fĂŒr Rosinenschnecken gestolpert, das ich minimal an den entscheidenden Stellen gepimpt habe. Alles, was man fĂŒr dieses Rezept benötigt, findet sich sogar in einem völlig abgebrannten Haushalt.

Zutaten fĂŒr den Teig

Zutaten fĂŒr die FĂŒllung

Zubereitung

In Rosinenschnecken gehören ĂŒbrigens ausschließlich Rum-Rosinen. Wer etwas anderes behauptet, hat keinen Geschmack. Hat man keine Rum-Rosinen zur Hand, ist die einzig erlaubte Modifikation ein geraspelter Apfel.

Petersfisch an Steinpilzrisotto und gebratenem GemĂŒse

Leckerer Petersfisch an Steinpilzrisotto im Adria Grill Wels

Genossen im Adria Grill Fischrestaurant in Wels.

ZukunftsÀngste

Maschine aus einem Maschinenwerk in MĂŒhlhausen

Die fortwÀhrende Innovationskraft des Menschen hat die Welt mehrfach komplett verÀndert. In den allermeisten FÀllen zum Positiven, auch wenn nicht jede VerÀnderung immer sofort als positiv wahrgenommen wurde.

Ich bin ein grundsĂ€tzlich aufgeschlossener und fortschrittlich denkender Mensch. Die permanente VerĂ€nderung auf der Suche nach der Vollkommenheit, ist aus meiner Perspektive ein erstrebenswerter Zustand, obgleich man ja eigentlich nie an irgendeinem Ziel ankommen kann. Das ist meine persönliche, vielleicht etwas zu philosophische Beschreibung. Die Wikipedia fasst es etwas nĂŒchterner zusammen:

Geek bezeichnet heute allgemein eine Person, die sich durch großes Interesse an wissenschaftlichen oder fiktionalen Themen auszeichnet, die ĂŒblicherweise elektronischer oder phantastischer Natur sind.

Ich bin ein Geek und ich bin leider krank. Ich leide an gleich zwei Phobien: Der Mechanophobie, also der Angst vor Maschinen. Und der Cyberphobie, der Angst vor Computern.

Ich habe natĂŒrlich keine Angst vor einem KĂŒhlschrank oder einer Brotschneidemaschine. Auch die Computertechnologie gibt mir in aller Regel meist Anlass zur Freude. Meine Angst ist die SingularitĂ€t. Und ein, wie auch immer geartetes, Terminator-Szenario. Der große Showdown zwischen Mensch und Maschine.

Damit bin ich nicht allein. So warnten der Physik-NobelpreistrÀger Frank Wilczek, der Kosmologe Max Tegmark, der Computerwissenschaftler Stuart Jonathan Russell und der Physiker Stephen Hawking bereits 2014 sehr eindringlich im Independent:

Eine kĂŒnstliche Intelligenz erfolgreich in Gang zu setzen, wĂ€re das grĂ¶ĂŸte Ereignis der Menschheitsgeschichte. Bedauerlicher Weise könnte es auch das letzte sein, so lange wir nicht lernen, wie man die damit verbundenen Risiken vermeidet.

Nicht mehr und nicht weniger als die aktuelle wissenschaftliche Weltelite hebt den Zeigefinger und fordert einen bewussten Umgang mit der Artificial Intelligence. Einer Technologie, die, befragt man ihre BefĂŒrworter, unvorstellbare Potentiale fĂŒr die Menschheit bereithĂ€lt: Heilung von heute als unheilbar geltenden Krankheiten, Wohlstand, GlĂŒck und natĂŒrlich Unsterblichkeit.

Keine Frage, das klingt erstrebenswert. Aber wie kann verhindert werden, dass sich eine solche Superintelligenz nicht gegen ihre Erschaffer wendet? Indem wir ihr Werte vermitteln, wie Nick Bostrom es fordert?

Eine Superintelligenz wĂ€re gottĂ€hnlich. Ob Zorn oder Liebe sie antreibt, liegt an uns, die wir sie erschaffen werden. Wie alle Eltern mĂŒssen wir unser Kind mit Werten ausstatten, die im besten Interesse der Menschheit liegen. Im Grunde bringen wir einem durch uns erschaffenen Gott bei, dass er uns gut behandeln soll.

Nur, wie soll sich eine Spezies, die dem Nachbarn nicht das Schwarze unter den FingernÀgeln gönnt, auf gemeinsame Werte einigen? Und was, wenn irgendwelche Schurken oder Staaten in der Hoffnung auf die ultimative Superwaffe eine solche Superintelligenz entfesseln? Es wÀre wohl das Ende der Menschheit.

Aber bis dahin, wird vermutlich noch der eine oder andere Tag vergehen. vergehen noch mindestens 15 Jahre. Das ist zumindest der Zeitraum, den eine auf 100 Jahre angelegte Studie der Stanford University derzeit als unproblematisch ansieht.

Die Gefahr, dass die Menschheit im Lauf der nĂ€chsten 15 Jahre von KĂŒnstlicher Intelligenz versklavt oder eliminiert wird, ist erfreulich gering.

Beruhigend ist irgendwie anders. Aber zumindest vorerst bleibt genĂŒgend Zeit, alle in diesem Artikel gesetzten Links zu lesen und in diese sehr hörenswerte Episode des Podcasts digital kompakt reinzuhören. Am Ende wisst ihr etwas mehr ĂŒber kĂŒnstliche Intelligenz und entwickelt mit etwas GlĂŒck auch eure ganz eigene Phobie.

Neuneinhalb

Meine gelesenen BĂŒcher im Q3/2016

Ich habe etwas aufgeholt und liege, gemessen an meinem Jahresziel von 12 BĂŒchern, wieder voll im Soll. Der aktuelle Stand sind 9 œ. Neuneinhalb?

Ehrlich gesagt habe ich mit Bill Bufords »Hitze« (★★☆☆☆) nicht so viel anfangen können. Das Buch klang fĂŒr einen selbsternannten Hobbykoch ziemlich verlockend. Aber leider sind die wenigen Highlights zwischen viel zu vielen, wahnsinnig langatmigen und todlangweiligen Passagen versteckt. Irgendwann bei Seite zweihundertzwanzig habe ich die Nerven verloren, und aus lauter Frust Lust Spaghetti Bolognese gekocht. Besser sind sie mir noch nie gelungen.

»Bretonische Brandung« (★★★☆☆) von Jean-Luc Bannalec ist ein mittelprĂ€chtiger Franzosenkrimi der hauptsĂ€chlich von der Landschaft lebt, in der er spielt. Das Buch plĂ€tschert so dahin. Nicht langweilig, aber auch nie wirklich richtig fesselnd. Das Ende ist dann schon im letzten Viertel zu erahnen.

Mit »Der unschickliche Antrag« (★★★★☆) habe ich Andrea Camilleri noch eine zweite Chance gegeben. Und es hat sich gelohnt: Ein vergleichbares Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Rund um einen einfachen Antrag auf ein Telefon, entspinnt sich eine wahnsinnige Geschichte - streckenweise in Briefen, die die beteiligten Figuren untereinander austauschen. Wenn man sich mal reingefuchst hat, ein bemerkenswertes und an vielen Stellen saukomisches Buch.

Um »Feuermann« (★★★★★) von Torkill Damhaug habe ich mich ehrlich gesagt etwas gedrĂŒckt. 635 Seiten sind eine Ansage. Und was fĂŒr eine. Der Roman bebt von der ersten Sekunde vor Spannung. Er ist so packend geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Zartbesaiteten wĂŒrde ich dieses Buch jedoch eher nicht empfehlen. Meinen Geschmack hat Damhaug getroffen.

Pasta Sugo Mare

Leckere Pasta Sugo Mare aus der Osteria da Nonna Nena in Wels

Ostseeurlaub

Schöne Wolken ĂŒber einer Wiese an der Ostsee Blick vom berĂŒhmten Kreidefelsen auf die Ostsee Sonnenuntergang ĂŒber der Ostsee Schöner Strandabschnitt an der Ostsee, NĂ€he Lubmin

Nach der hollÀndischen Nordsee im letzten Jahr hat es uns dieses Jahr an die Ostsee verschlagen - genauer an den Greifswalder Bodden. Ein sehr schöner Flecken Erde, den wir mit Sicherheit nicht zum letzten Mal besucht haben.

An der Ostsee geht man natĂŒrlich eigentlich Baden. Und das am besten direkt an den StrĂ€nden vom Ostseebad Lubmin. Wer nicht so viel GlĂŒck mit dem Wetter hat, zu weich fĂŒr das Wetter ist, oder sich auch mal die Beine vertreten will, darf sich von den folgenden Ausflugstipps gern inspirieren lassen.

Loddin ist ein verschlafenes historisches Fischerdorf, das seinen Charme vor allem von den reetgedeckten FischerhĂ€uschen bezieht. Am Ende des Dorfes kann man eine kleine Wanderung zum Loddiner Höft machen. Der Ausblick ist traumhaft schön. Auf dem RĂŒckweg sollte der fangfrische Fisch im Fischrestaurant Waterblick unbedingt auf der Speisekarte stehen.

Das Naturschutzgebiet Lanken bei Loisin ist fĂŒr entspannende StrandspaziergĂ€nge abseits vom Trubel bestens geeignet. Wenn man hier anderen Menschen begegnet, hat man wirklich Pech. An diesem wundervollen Naturstrand hat man auch große Chancen, Bernstein zu finden.

Die Hansestadt Greifswald ist mit ihrem sehenswerten historischen Stadtkern ideal fĂŒr einen entspannenten Einkaufsbummel. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann direkt am Ende der FußgĂ€ngerzone in den kleinen, aber liebevoll gestalteten Tierpark einkehren. Besonders sehenswert tolle Fotomotive sind die Klosterruine Eldena und die Wiecker HolzklappbrĂŒcke. In der Eisdiele am Kloster Eldena bekommt man ĂŒbrigens das beste Softeis weit und breit.

Eine etwas weitere Reise ist Stralsund. Neben dem obligatorischen Besuch im Ozeaneum ist die wunderschöne Innenstadt natĂŒrlich ebenfalls einen Besuch wert. Wer noch ein Mitbringsel aus dem Urlaub benötigt, stattet dem Stralsunder Whiskeyhaus einen Besuch ab. Entweder um leckeren Whiskey zu kaufen, oder einfach nur, um mit dem Besitzer ĂŒber Gott und die Welt zu reden. Im Idealfall verbindet man einfach beides.

Noch etwas weiter weg vom Greifswalder Bodden, nĂ€mlich auf RĂŒgen - genauer im Nationalpark Jasmund, befinden sich die berĂŒhmten Kreidefelsen. Da ein Ostsee-Urlaub ohne ein Foto vom Königsstuhl leider ungĂŒltig ist, begibt sich natĂŒrlich auch jeder Tourist auf den Weg dorthin. Dementsprechend geht es hier auch zu. Statt zum Königsstuhl direkt, empfehle ich zur Viktoriasicht zu wandern. Erstens spart man sich die EintrittsgebĂŒhren, zweitens ist es nicht ganz so voll und drittens hat man von dort einen wunderschönen Blick auf den Königsstuhl. Und wer gerade keinen Urlaub an der Ostsee machen kann, oder einfach nur Sehnsucht hat, darf den Panoramablick auch ohne anstrengende Wanderung direkt von der Couch aus genießen.

NatĂŒrlich gibt es noch viel mehr Dinge, die man machen kann. Aber das sind die wirklich guten Sachen. Spart euch den mittelmĂ€ĂŸigen Rest einfach und genießt den Strand.

Loddiner Bratfischpann

Leckere Bratfischpann im Fischrestaurant Waterblick

Genossen im Fischrestaurant Waterblick in Loddin.

Obacht

Nostalgisches Abschleppzeichen an einer Einfahrt

GĂ€ng Phed Gai

Leckeres Thai-Curry im Samu Thai Böblingen

Genossen im Samui Thai in Böblingen.

Ausflug zum Schliersee

Herrlich grĂŒner Blick vom Bootssteg in den Schliersee Kinder stehen Hand in Hand im Wasser vom Schliersee

Wir waren am Schliersee. Das ist fĂŒr mich - neben dem Königssee - einer der schönsten bayrischen Seen. Sehr empfehlenswert, da einfach nur entspannend ist die Rundfahrt mit dem Schiff - mit Halt auf der Insel Wörth.

Auf der Insel gibt es eine halbe Handvoll erstklassiger und ruhiger Bademöglichkeiten. Das Inselrestaurant ist empfehlenswert. Sonntags wird ein umfangreiches und leckeres Brunch angeboten, das jedoch leider nicht ganz gĂŒnstig ist.

Pluma Ibérico mit BrÀgele

Leckere Pluma Ibérico mit BrÀgele im Gasthaus Rebstock Stube Ebringen

Genossen im Gasthaus Rebstock Stube in Ebringen.

GewĂŒrzkiste

GewĂŒrzregal aus einer alten Obstkiste Alte Obstkiste im Ofen um HolzwĂŒrmer loszuwerden

Aus Mangel an Alternativen, die zu unserer KĂŒche im Landhaus-Stil passen, habe ich aus einer alten Obstkiste ein GewĂŒrzregal gezimmert. Nach ein paar Wochen haben wir festgestellt, dass in der Kiste mindestens ein Holzwurm sein Unwesen treibt. Also ab mit der Obstkiste in den Backofen.

Und jetzt: Ruhe in Frieden, kleiner Holzwurm.

Er wÀre besser nie gekommen

Er ist wieder da, ein schrecklich langweiliges Buch

Mit Verlaub, aber »Er ist wieder da« (★☆☆☆☆) von Timur Vermes ist ein ziemlicher Mist. Das Hörbuch musste ich nach einer Stunde abbrechen, so ermĂŒdend und nervtötend war der von Christoph Maria Herbst bis zum Exzess zelebrierte Duktus von Hitler.

Wie nicht anders zu erwarten, steht das gedruckte Pamphlet dem Hörbuch in nichts nach. Nach nur wenigen Seiten wird es stinklangweilig und vorhersehbar. In der Hoffnung auf einen krönenden Abschluss oder eine sich doch noch zu erkennen gebende Satire habe ich mich durch die 400 endlos langen Seiten gequÀlt. Am Ende hatte ich Gewissheit: Das beste und kreativste an diesem Buch ist das Cover.

Gelesen im April

BĂŒcher gelesen im Q1/2016

Der Mai hat begonnen und ich bin wieder im Plan. Ganz ausdrĂŒcklich empfehlen will ich an dieser Stelle den Roman »Ein ganzes Leben« (★★★★★) von Robert Seethaler. Ein sehr schön zu lesendes Buch, in dem man sich herrlich seufzend verlieren kann.

»Das Netz der großen Fische« (★★☆☆☆) von Andrea Camilleri war ehrlich gesagt eine ziemliche Qual fĂŒr mich, die ich aber durchgehalten habe. Vielleicht versteht man dieses Buch aber auch nur als Italiener.

Topflappen-Doppelhaken

Wunderschöner Messinghaken in Form eines Fisches

Ich war auf dem Flohmarkt und habe ein echtes Highlight ergattert: Einen Topflappen-Doppelhaken aus purem Messing.

NĂ€hglĂŒck

Ein kariertes Stoffmuster mit einer Nadel mit weißem Stecknadelkopf in der Mitte.

Mit dem Einzug in das neue Haus bestand erhöhter Bedarf nach VorhĂ€ngen und damit einhergehend die Notwendigkeit des KĂŒrzens der selbigen. Wie praktisch, dass uns beim Umzug die lĂ€ngst vergessen geglaubte NĂ€hmaschine (eine »alte« AEG 795) wieder in die HĂ€nde gefallen ist. Zeitgleich begann sich meine Frau daran zu erinnern, dass sie ja eigentlich NĂ€hen kann. Nur dumm, dass ihr ohne Bedienungsanleitung nicht mehr einfiel, wie dieses Mysterium NĂ€hmaschine eigentlich zu bedienen ist.

Nun ist AEG ja bekanntlich eigentlich insolvent, weshalb die Bedienungsanleitung im Internet fĂŒr unglaubliche 10 EUR verhökert wird. Zum GlĂŒck gibt es dieses YouTube-Video, welches eine Anleitung in Form eines Handbuchs eigentlich ĂŒberflĂŒssig macht. Wenig spĂ€ter ist mir dann doch noch die Bedienungsanleitung in Papierform untergekommen. Aus den genannten GrĂŒnden habe ich mich dazu entschlossen, die Anleitung zu scannen und fĂŒr alle anderen Suchenden hier zum Download anzubieten. Und hier gibt es auch noch eine Bedienungsanleitung fĂŒr die AEG 795 in Videoform.

Und jetzt viel Spaß beim NĂ€hen und gutes Gelingen!

Foto: Anka Albrecht, Flickr (CC BY 2.0)

12 in 2016

Gelesene BĂŒcher im Q1/2016

Ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr mindestens 12 BĂŒcher zu lesen. Mit einem kurzen Blick auf den Kalender lĂ€sst sich feststellen, das ich mit 2 BĂŒchern im RĂŒckstand bin. Die beiden BĂŒcher, die ich dieses Jahr jedoch bereits gelesen habe, kann ich beide ausdrĂŒcklich empfehlen.

»Das geraubte Leben des Waisen Jun Do« (★★★★★) von Adam Johnson gehört zu den beeindruckensten BĂŒchern die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Das Buch entfĂŒhrt in die bizarre Welt des abgeschotteten Nordkorea und erlaubt Einblicke in eine Welt, die Außenstehenden normalerweise verborgen bleibt. Beim Lesen wechselt die eigene Stimmung immer wieder zwischen eiskalten Schaudern und bitterbösen Lachen. Ein Buch das man gelesen haben muss.

Das zweite Buch ist nicht weniger interessant. Mit dem »Traffikant« (★★★★★) ist Robert Seethaler wieder mal ein Buch gelungen, das man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Auch dieses Buch ist mehr als eine Leseempfehlung, es ist ein Lesebefehl.