Ich bin ein paar Tage in der alten Heimat und es stand ehrlich gesagt schon länger auf dem Plan, mal wieder etwas über den Rennsteig und durch den Thüringer Wald zu schlendern. Ich kann mich nicht mehr an den letzten Ausflug erinnern, aber ich habe in der Ecke auf jeden Fall etliche Wandertage und Familienausflüge verbracht.

Heute war es also so weit. In aller Frühe bin ich zum Inselsberg aufgebrochen und war erst einmal geschockt: Der gesamte Parkplatz war brechend voll mit Autos. Die Polizei hat den Verkehr geregelt, sonst wäre vermutlich nichts mehr gegangen. Wie sich herausgestellt hat, war heute Rennsteig-Staffellauf. Zum Glück konnte ich noch einen Parkplatz ergattern und dann auch in meine geplante Tour starten.

Eine Wanderroute im Thüringer Wald mit detaillierten Angaben zu Distanz, Höhe und Kalorienverbrauch wird auf einem Smartphone angezeigt.

Zu Beginn ging es auf den Inselsberg rauf. Während meines Aufstiegs sind mir permanent Läufer und Radfahrer entgegengekommen, weshalb ich bei der erstbesten Gelegenheit auf einen seitlichen Waldweg ausgewichen bin.

Ein felsiger Aussichtspunkt mit üppigem Grün und weitem Blick auf die Landschaft bei klarem Himmel. Ein kunstvoller Wegweiser in Form eines kleinen Baumes mit mehreren Schildern steht vor traditionellen Gebäuden unter einem klaren blauen Himmel. Ein kleines rotes Häuschen steht auf einer grünen Wiese neben einem Hügel mit einem großen Funkmast und Bäumen im Hintergrund. Ein stillgelegter Skilift führt durch einen bewaldeten Hang unter einem blauen Himmel. Eine grüne Wiese mit einem schmalen Pfad führt in einen dichten Wald aus hohen Bäumen.

Oben angekommen, bin ich rechterhand wieder abgestiegen und damit auch dem Staffellauf aus dem Weg gegangen. Von dort ging es dann in Richtung Tabarz. Ziel war der berühmte Felsen aus dem allerersten Farbfilm der DEFA, Das kalte Herz aus dem Jahr 1950.

Ein steiniger Pfad führt an einer mit Moos bewachsenen Felswand im Wald vorbei, neben der sich ein Informationsschild befindet. Ein Schild im Wald informiert über den Film Das kalte Herz vor einem Hintergrund aus Felsen und Grünpflanzen.

Beim Felsen sollte laut Karte eigentlich eine Brücke über den kleinen Bach sein. Es gab nur diese Bäume und Felsen über die ich dann balanciert bin, um auf der anderen Seite meinen Weg fortzusetzen.


Ein umgestürzter Baum liegt in einem bewaldeten Bereich neben einem kleinen Bach.

Eine Person steht, von oben fotografiert, auf einem mossbedeckten Felsen am Rand eines kleinen Gewässers.

Trockenen Fußes auf der anderen Seite angekommen, gab es nur dummerweise kein Weg. Ich bin mal wieder meiner Schwäche zum Opfer gefallen, das Touren einen perfekten Rundkurs ergeben müssen und das man auf keinen Fall einen Weg wieder zurückgehen darf. Bei der Planung am Computer ist das auch meist alles kein Problem. Die Realität schaut halt dann manchmal anders aus. Ich habe mich jedenfalls mühsam den steilen Hang raufgequält, in der Hoffnung das es dort oben, auf der Roten Platte, schon einen Weg geben wird. Da war aber nur knöcheltiefes Totholz, durch das ich mich mühsam gekämpft habe.

Ein Wald mit teilweise abgestorbenen Bäumen und herumliegenden Ästen unter einem klaren blauen Himmel. Ein dichter Wald mit grünem Laub vor einer malerischen Bergkulisse und blauem Himmel. Eine Gruppe vertrockneter Bäume steht neben einem großen, abgestorbenen Baumstumpf in einer Graslandschaft unter klarem Himmel.

Auf diesem Plateau habe ich jedenfalls vor Augen geführt bekommen, wie es um den Thüringer Wald bestellt ist: Kurz, nicht so gut. Der Borkenkäfer hat 87% der Fichten zerstört. Die Wiederaufforstung mit anderen Baumarten ist in vollem Gange, aber die kahlen Stellen stimmen schon nachdenklich. Dafür gedeiht der rote Fingerhut in dieser kargen Mondlandschaft scheinbar besonders gut.

Eine Gruppe von violetten Fingerhüten wächst in einem Waldgebiet mit Bäumen im Hintergrund.

Irgendwann hatte ich dann wieder einen echten Weg unter den Wanderschuhen und konnte meinen Weg zum Hufeisenstein und dem Backofenloch fortsetzen.

Der sogenannte Hufeisenstein bei Bad Tabarz. Ein felsiger, bewaldeter Hang mit üppiger Vegetation und vereinzelten Bäumen erstreckt sich unter strahlend blauem Himmel. Das Backofenloch in Bad Tabarz. Ein großer Höhleneingang im Wald mit einer Person in der Nähe und umgeben von üppigem Grün.

Von dort ging es über die Dreiherrenwand, an der ich einen kurzen Plausch mit ein paar Kletteren hatte, weiter in Richtung des Aschenbergstein. Eigentlich sollte irgendwo auf dem Weg ein T2-Pfad links hoch führen, ich habe ihn aber beim besten Willen nicht gefunden. Mein Bedarf nach Querfeldeinabenteuern war für heute auch schon gedeckt, weshalb ich einfach weiter dem Weg gefolgt bin.

Ein großer Felsen erhebt sich in einem bewaldeten Gebiet, während zwei Personen davor stehen. Ein Waldweg mit Stufen windet sich durch einen moosbedeckten Nadelwald.

Vom Aschenbergstein hatte man einen wunderschönen Blick auf den Inselsberg. Hier bin ich auch auf die Ziege „Liesschen“ getroffen, die sich hier scheinbar pudelwohl fühlt.

Ein hölzernes Wegweiser zeigt mehrere Wanderwege und Entfernungen im Waldgebiet an. Ein großes Metallkreuz steht auf dem Aschenbergstein mit Aussicht auf den Inselsberg, bewaldete Hügel und blauen Himmel. Eine Ziehe grast zwischen üppigem Grün im Wald am Aschenbergstein.

Weiter ging es zur Bärenbruchwand und dem zum roten Turm. Schöne Felsformation mit Ausblick auf den Thüringer Wald.

Ein großer Felsen ragt zwischen Bäumen in einer bewaldeten Landschaft empor. Ein schmaler Pfad führt durch beeindruckende Felsformationen unter einem klaren blauen Himmel.

Den eigentlich geplanten Abstieg über den Findling und die Angstwand habe ich nicht gefunden. Ich bin über die Felsen und das Totholz geklettert aber als auch nach 50 Metern kein Weg zu sehen war, bin ich die sichere Route gegangen und habe meine Wanderung spontan um 2 Kilometer verlängert. Aber so habe ich wenigstens von der Limonadenquelle probieren können und auch die Lore im Wald entdeckt.

Ein Waldweg mit einem Schild, das Limonadenquelle sagt, und einer Wasserquelle, aus der Wasser fließt. Eine alte Lore steht auf Schienen im Wald. Ein üppiger, grüner Farn breitet sich im Vordergrund eines hellen, bewaldeten Waldes aus.

Dann ging es erst bergab und anschließend wieder bergauf in Richtung Ausgangspunkt. Endlich am mittlerweile Menschenleeren Parkplatz angekommen, habe ich mir meine Thüringer Rostbratwurst zwei und drei gegönnt.

Eine Hand hält eine Bratwurst im Brötchen mit Senf, daneben steht ein Becher mit einer Orangenlimonade auf einem Holztisch im Freien. Eine Person hält eine Bratwurst im Brötchen mit Senf.

Mit 12,7 Kilometern und 676 Höhenmetern eine schöne und gut machbare Runde (hier bei bergfex und Komoot). Dadurch das es eigentlich immer durch den Wald ging, waren die sommerlichen Temperaturen auch kein Problem. Mal was anderes als die Alpen.