Ausgelesen: »Das Objekt« von Joshua Tree (★★☆☆☆)
Ich wollte mal wieder etwas Sci-Fi lesen und nachdem ich 2022 Andy Weirs Roman »Der Astronaut« extrem gefeiert habe, habe ich mit »Das Objekt« von Joshua Tree mal wieder zu Hard Sci-Fi gegriffen.
Leider hat mich der Roman mit der Hauptfigur der Wissenschaftlerin und Astronautin Melody, die ein extraterrestrisches Objekt entdeckt, aber so gar nicht abgeholt. Die Geschichte entfaltet sich sehr langsam und viele langatmige Stellen tragen weder zur Handlung bei noch erzeugen sie Spannung. Ganze Passagen lassen sich problemlos überspringen, etwa, wenn Wissenschaftler in einer Bar bei einem Trinkspiel seitenweise wissenschaftliche Fakten austauschen. Das wirkt super random, und soll, zumindest in meinen Augen, nur dazu dienen dem Roman einen wissenschaftlichen Touch zu geben.
Die Spannung steigt zum Glück im letzten Drittel des Buches, als die viel zu flachen Hauptcharaktere endlich auf die Reise zum unbekannten Objekt aufbrechen. Die letzten Kapitel kann man gut weglesen, vor allem weil man als Leser natürlich wissen will was das Objekt jetzt genau ist. Die Spannung bleibt bis zum Ende hoch, auch wenn das Ende selbst nur dem erwartbaren Muster des Buches folgt und somit keine Überraschung mehr ist.
Im Buch kommt leider zu oft der erhobene Zeigefinger der Weltenreisenden über das sinnlose politische Geplänkel auf der Erde raus. Auch wenn die Einstellung nachvollziehbar ist, im Kontext des Buches passt es oft nicht und wirkt zu beiläufig, ohne der Handlung etwas zu bringen.
tl;dr: Die Story und das dahinterstehende biologische Phänomen hätte Potential gehabt. Leider ist das Buch viel zu langatmig, die Charaktere zu flach und ich fühle ich mich von Joshua Tree zu sehr mit, für den Roman, unwichtigen wissenschaftlichen Fakten und Beschwerden über die Weltpolitik beworfen. Insgesamt ein netter Versuch »Der Astronaut« zu kopieren, mehr aber auch nicht.