Aktuell gibt es im Lokschuppen die Titanic-Ausstellung (★★★★★) und nachdem meine Frau der größte Titanic-Fan unter dieser Sonne ist, konnte ich sie zu einem Abstecher nach Rosenheim überreden. Eigentlich ist sie kein sonderlich großer Museums-Fan und unser letzter Versuch eines bleibenden Titanic-Erlebnisses war auch ein ziemlicher Reinfall, aber der Lokschuppen hat zumindest mich bisher noch nie enttäuscht.

Die Ausstellung nimmt einen mit von der Entstehung des damals größten und luxuriösesten Passagierschiffes bis zum unvermeidlichen Untergang des vermeintlich unsinkbaren Luxusdampfers. Dabei gibt es jede Menge technische und zeitgenössische Fakten und Ausstellungsstücke, aber vor allem werden auch die persönlichen Geschichten von Passagieren erzählt, was das Unglück irgendwie viel greifbarer macht.

Menschen betrachten in einem Museum eine historische Schwarz-Weiß-Fotografie der Titanic und ihrem Schwesterschiff Olympic nebeneinander im Hafen.

Eine Gruppe von Menschen betrachtet ein großes historisches Foto von einem Kessel der Titanic, das in einem dunklen Museum ausgestellt ist.

Unzählige Exponate fangen den Zeitgeist der Epoche ein und erzählen vom Leben an Bord, nicht nur der Titanic, sondern auch ihrer Schwesterschiffe, die damals hunderttausende Auswanderer in die neue Heimat gebracht haben.

Ein Buch mit dem Titel Mit 100 Mk nach Amerika, geschrieben von Kurt Aram, liegt auf einer dunklen Oberfläche.

Ein altes Ticket der White Star Line für die Überfahrt auf der Titanic ist abgebildet, mit handschriftlichen Notizen und Stempeln versehen.

Ein Set aus elegantem Geschirr und Besteck der ersten Klasse der Titanic wird in einer beleuchteten Vitrine präsentiert.

Ein historisches Ford-Automobil mit roten Speichenrädern steht in einem Ausstellungsraum vor alten Schwarz-Weiß-Fotos einer Stadt.

Jede Menge überlebensgroßer Infografiken vermitteln wichtige und nicht ganz so wichtige, aber interessante Details, und bringen einen näher an die Menschen, deren Schicksal untrennbar mit der Titanic verbunden ist. Ich hab nicht schlecht geschaut, das meine Frau praktisch all diese Personen kannte. Die scheinen größtenteils alle auch im Film von James Cameron vorgekommen zu sein. Überraschend beeindruckend wie gut der Film recherchiert zu sein scheint.

An einer Wand sind Illustrationen von Waren und Produkten angebracht, die auf der Titanic mitgenommen wurden, sowie deren Bezeichnungen und Mengen in roter und weißer Schrift.

Ein Wanddisplay zeigt Informationen über die Brückenbesatzung der Titanic, inklusive Bilder und Beschreibungen der Offiziere.

Porträtfotos und Informationen über Reisenden der Titanic sind auf einer Ausstellungswand dargestellt.

Wie üblich im Lokschuppen gibt es auch jede Menge kuriose Details, wie beispielsweise eine mumifizierte Orange, die ein überlebender Crew-Koch als Andenken mitgenommen hat.

Eine Museumspräsentation zeigt eine mumifizierte Orange und ein Dokument mit Text über die Krise der Titanic, beschrieben in Deutsch.

Und es gibt viele Dinge zum Anfassen und Ausprobieren. Das Highlight war dabei sicherlich das -1,8°C kalte Wasser. So, günstig bekommt man wohl selten in einer Austellung einen Aha-Effekt hin.

Eine Informationstafel zeigt eine Statistik zur Wassertemperatur und das Überleben im Wasser, zusammen mit einer Abbildung einer Rettung und einer Grafik einer Person mit Schwimmweste.

Zwei Personen betrachten ein illuminiertes Ausstellungsstück der Titanic mit interaktiven Bildschirmen.

Die Öfen der Titanic mit einem Foto der Heizer.

Ausgestellte Schwimmwesten an der Wand aufgehängt, begleitet von informativen Texttafeln zur Sicherheit von Rettungsmitteln.

Natürlich darf auch eine immersive Animation der Kollision mit dem Eisberg nicht fehlen. Dazu gibt es detailreiche Aufnahmen vom heutigen Zustand des Wracks, und einen Blick auf den Kult und Kitsch, der sich um die Tragödie entwickelt hat.

Eine Gruppe von Menschen betrachtet eine beleuchtete Projektion der Titanic in einem dunklen Raum.

Ein Modell des beschädigten Schiffsrumpfs der Titanic, ausgestellt in einem beleuchteten Vitrinenschrank, ist zu sehen.

Ein großer Bildschirm zeigt das Wrack der Titanic auf dem Meeresgrund, begleitet von einer Infotafel mit Hintergrundinformationen.

Kurzum: Diese Ausstellung ist absolut sehenswert. Ich glaube, am Ende habe ich sie sogar noch ein kleines bisschen mehr geliebt als meine Frau. Ich glaube, wenn man den (scheinbar gut recherchierten) Film 27 Mal gesehen hat, ist man selbst halber Zeitzeuge. Für mich war es nach vielen Besuchen im Lokschuppen die mit Abstand beste Ausstellung. Die zwei Stunden vor der Schließung haben schlicht nicht gereicht, um alles in Ruhe zu entdecken. Ob Titanic-Fan oder nicht, ein Besuch lohnt sich sehr und die Gelegenheit dazu gibt es leider nur noch wenige Wochen.