Raus aus dem Münchner Nebel, rauf auf den Jägerkamp
Ich habe den letzten Urlaubstag genutzt, dem trostlosen (aber durchaus ansehnlichen) Münchner Nebel zu entfliehen. Kurz nach 9 Uhr bin ich am Spitzingsattel angekommen, hab die Wanderstiefel geschnürt und bin in Richtung Jägerkamp losmarschiert. Die Gipfel rund um den Jägerkamp standen schon eine Weile auf meiner Liste, hat aber bisher nie geklappt, vor allem weil das Gebiet von Dezember bis Juli nicht betreten werden darf.

Beim Aufstieg habe ich deutlich gemerkt, welche Konsequenzen 4 Wochen ohne Sport auf meine Leistungsfähigkeit haben. Ich bin jedenfalls beim Aufstieg ordentlich ins Schnaufen gekommen und wurde auch von zahlreichen anderen Wanderern überholt. Das war eine gute Gelegenheit, die Aussicht beispielsweise auf die letztes Jahr bestiegene Brecherspitz zu genießen, oder eine erste Brotzeit in der (geschlossenen) Jägerbauernalm zu vernichten.




Kurz vor dem nochmals steilen Anstieg zum Jägerkamp kam der deutliche Hinweis, dass es sich, zum Schutz der Raufußhühner, um ein zeitlich begrenzt zugängliches Gebiet handelt. Von hier hatte man auch einen herrlichen Ausblick auf die Aiplspitz, die auch noch auf meiner Liste steht.


Am Gipfel des Jägerkamp angekommen, war ziemliches Gedränge angesagt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich heute so viele auf den Bergen tummeln. Es gab jedenfalls einen herrlichen Ausblick über den Spitzingsee, mit dem Großraum München unter einer dichten Wolkendecke am Horizont.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es in Richtung Wildes Fräulein, was ein ziemlich anstrengender Abstieg war, bei dem ich mich auch noch verlaufen habe, und dann wieder zurück durfte. Ich habe wirklich kurz überlegt, ob ich das Wilde Fräulein überhaupt noch mitnehmen soll, habe aber dann doch durchgezogen.



Vom Wilden Fräulein sollte es wieder hoch zum Jägerkamp gehen, was echt eine enorme Plackerei war. Ich war wirklich klatschnass, aber die Höhensonne hat gut gewärmt. Aber ohne die Wanderstöcke hätte ich den Aufstieg nicht gepackt. Auf dem Weg zur Benzingspitze gab es dann immer mehr Schneefelder und man hat deutlich gesehen, dass der Gipfel nicht so oft besucht wird. Das war dann auch der einzige Gipfel heute, an dem ich niemanden getroffen habe und den Ausblick ganz allein genießen konnte.


Von der Benzingspitze ging es auf dem direkten Weg zum Spitzingsattel. Der Abstieg hat sich echt etwas gezogen und ich war sehr erstaunt, 2 Stunden vor Sonnenuntergang noch viele Wanderer in die Berge ströhmen zu sehen.



Am Spitzingsattel angekommen, habe ich noch 3 ältere Damen zum Bahnhof Spitzingsee mitgenommen, da der Bus scheinbar überfüllt war und der Busfahrer sie ziemlich unwirsch hat stehen lassen. Das war den drei Ladies jeweils 3 Karmapunkte wert.
Fazit: Ich bin froh dem tristen Wetter in München heute mit dieser Tour entkommen zu sein. Und endlich konnte ich auch die 3 Gipfel in meinem (virtuellen) Gipfelbuch verewigen. Insbesondere der Teil vom Jägerkamp zum Wilden Fräulein (und zurück), war sehr herausfordernd und aus meiner Sicht sind Wanderstöcke hier Pflicht. Würde ich nicht nochmal gehen.