Zwei mal im Jahr
Ich kümmere mich um unsere Versicherungen und Finanzen, digitalisiere und ordne den Papierkram und mache unseren Haushalt smarter. Alles Dinge, an denen meine Frau kein wirkliches Interesse hat, und, vielleicht bis auf so manche Smarthome-Spielerei, im Großen und Ganzen dankbar ist, das ich es übernehme.
Schon vor einigen Jahren, als unsere Kinder noch kleiner waren, habe ich einen umfangreichen Text mit vielen Verlinkungen auf weiterführende Dokumente und Anleitungen geschrieben, der meiner Frau einen Überblick geben soll und Dinge erklärt, für den Fall das sie mal dringend an etwas ran muss und ich nicht greifbar sein sollte. Zwei mal im Jahr präsentiert mir mein iPhone seitdem eine Erinnerung, die mich an meine eigene Endlichkeit und die Verantwortung gegenüber meiner Familie erinnert.
Ich lese dann also über meine Patientenverfügung und tauche anschließend in das umfangreiche Dokument mit all den wichtigen Informationen, und prüfe ob es noch aktuell ist. Und zu meinem Erstaunen gibt es jedes Mal etwas das aktualisiert werden muss. Und immer, wenn ich am Ende der Notiz angekommen bin, habe ich zum Einen das Gefühl etwas Gutes und Wichtiges erledigt zu haben, aber auch Tränen in den Augen wenn ich meine abschließenden Sätze lese.