Die Küche bleibt kalt

Ich gebe zu, beim Thema Licht bin ich ein bisschen fanatisch. Ich habe schon einige hitzige Diskussionen mit meiner Frau über die Anzahl der verschiedenen Lichtquellen in unserem Haus geführt. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass vielseitiges Licht für unterschiedliche Stimmungen, Situationen und Tageszeiten der entscheidende Faktor für das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden ist.
Wenn ich abends durch die Straße gehe, schaue ich gern in erleuchtete Fenster. Nicht weil ich wissen will, was hinter den Gardinen passiert, sondern weil mich interessiert, unter welchem Licht Menschen essen oder auf der Couch entspannen. In der Nachbarschaft gibt es ein paar Fenster, die mir jedes Mal OP-Saal-Vibes verpassen: kaltes, grelles Licht direkt von oben. Ich würde wahnsinnig werden.
Kein Wunder also, dass mir dieses Video sofort gefallen hat: Ein unterhaltsam-nerdiger Blick auf die Welt der Lichtfarben, und darauf, wie LEDs möglicherweise dazu geführt haben, dass plötzlich weiße Küchen im Trend sind.
Oder anders gesagt: Wenn du in deiner Küche plötzlich das Gefühl hast, dringend streichen zu müssen, mehr Aufbewahrungsboxen brauchst oder das Chaos klinisch ordnen willst, hast du sie wohl aus Versehen in eine Genius Bar verwandelt. Gönn deinem Nervensystem dann doch einfach mal ein bisschen 2.700-Kelvin-Glühbirnenromantik.
Signiert wird später
Nichts davon hat mich überrascht, aber ich muss es trotzdem aufschreiben, weil es mich wahnsinnig macht.
Ich war heute bei meiner Hausärztin, um ein Rezept für ein Dauermedikament abzuholen. Das E-Rezept wurde mir nach dem Einlesen der Chipkarte direkt am Empfang von der Arzthelferin ausgestellt. Das Ganze hat keine zwei Minuten gedauert und ich hatte die Karte wieder in der Hand. Eine Etage tiefer in der Apotheke: Die Apothekerin nimmt meine Karte, steckt sie ins Lesegerät. Nichts. Raus. Rein. Wieder nichts. Mehrfach. Minutenlang.
Nach 10 Minuten meint die Apothekerin schulterzuckend “Ist vielleicht noch nicht freigegeben?”. Rückfrage in der Praxis: Die Ärztin muss das Rezept noch manuell freigeben. Bei einem Dauermedikament. Ernsthaft? Da meine Mittagspause schon rum war, bin ich dann entnervt und ohne Medikament abgedampft.
Halten wir fest: Die Arzthelferin darf ein Rezept für eine Dauermedikation vorbereiten, aber nicht freigeben. Dafür braucht es eine qualifizierte elektronische Signatur, samt Chipkarte, PIN und vermutlich irgendeinem zeremoniellen Ritual, das nur Ärzte aufführen dürfen.
Ich kann diesen Freigabeprozess ja grundsätzlich nachvollziehen, aber Dauermedikamente müssen dringend anders gehandhabt werden. Ich gehe einfach mal davon aus, dass eine Arzthelferin nur Rezepte bereits verordneter Medikamente ausstellen darf. Warum muss das dann jedes Mal neu durch den Freigabeprozess? Gesetzlich ist eine automatische Freigabe scheinbar nicht vorgesehen. Aber es gäbe zumindest sogenannte elektronische Mehrfachverordnungen, bei der auf einen Schlag bis zu 4 zeitlich unabhängige Rezepte ausgestellt werden können. Scheint in der Praxis aber leider kaum jemand zu nutzen.
Fazit: Das Papierrezept war schneller. Das hat meine Ärztin im Vorbeigehen am Tresen unterschrieben und gut. Aber es besteht ja noch Hoffnung, dass Wiederholungsrezepte irgendwann ernsthaft genutzt werden können. Ich werde meine Ärztin beim nächsten Besuch auf jeden Fall mal darauf ansprechen.
📷 Dächer: Während meiner beruflichen Zeit in Bremen bin ich unzählige Male über den Marktplatz gegangen und habe die Dächer bestaunt. Dieses Foto ist im September 2021 auf meinem morgendlichen Weg ins Büro entstanden. #Fotovorschlag 📍
🍿 Schwanengesang (★★☆☆☆), schön gefilmt, toller Cast, aber leider eher ein Entlein als ein Schwan. Die okaye Story dümpelt so dahin, die große emotionale Wucht bleibt aus, und am Ende fragt man sich, ob’s das jetzt schon war. Für einen verregneten Sonntagnachmittag okay, aber mehr leider auch nicht.

📷 50 shades of green: Das Foto zeigt eine Teeplantage auf der Azoren-Insel São Miguel. Aufgenommen während unseres Urlaubs 2022. #Fotovorschlag 📍

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