Ausgelesen
Ich habe mein Ziel von 12 Büchern in diesem Jahr erreicht. Und wenn man die beiden Bücher zählt, bei denen mich irgendwann die Kraft zum Weiterlesen verlassen hat, komme ich sogar auf 13 Bücher. Also quasi übererfüllt.
Fangen wir mit dem zweiten halben Buch in diesem Jahr an: Der Manga »Can You Hear Me?« von Otsuichi (★☆☆☆☆). Das Buch war ein Geschenk. Und ich habe mir wirklich Mühe gegeben, meine Vorurteile zu überwinden. Irgendwann habe ich jedoch festgestellt, dass es nicht meins ist. Also weder das Buch, noch Manga an sich. Die Story klingt interessant, aber die Umsetzung ist mir zu banal und dystopisch. Und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich noch nicht einmal mit den so hochgelobten Zeichnungen etwas anfangen.
»Sitzen vier Polen im Auto« von Alexandra Tobor (★★☆☆☆) handelt von einer polnischen Familie, die in den 80′er Jahren nach Deutschland auswandert. Die erlebten Abenteuer sind kurzweilig und stellenweise musste ich auch Schmunzeln. Insgesamt ist mir das Buch aber zu oberflächlich und naiv. Der Humor wirkt an vielen Stellen zu sehr gewollt.
Ein richtiger Hammer dagegen war »Kind 44« von Tom Rob Smith (★★★★★). Das Buch ist angelehnt an die wahre Geschichte des Mörders Andrei Romanowitsch Tschikatilo. Entstanden ist ein unheimlich fesselnder Thriller um ungeklärte Kindsmorde in der Sowjetunion Anfang der 50′er Jahre. Gegen deren Vertuschung stemmt sich der anfangs linientreue Agent Leo Demidow mit allen Mitteln und wird dadurch irgendwann selbst zum Gejagten des Systems. Diese doppelte Hetzjagd ist vor Spannung manchmal kaum zu ertragen. Wenn auch nicht explizit ausgesprochen, ist ab einer gewissen Stelle klar, wer hinter den Morden steckt. Es bleibt trotzdem spannend bis zum Schluss.
Mein letztes Buch des Jahres 2016 war »Der Nazi & der Friseur« von Edgar Hilsenrath (★★★★★). Eine bissige Satire, brutal und explizit. Konsequent aus der Perspektive des Hauptdarstellers erlebt der Leser, wie der nicht gerade wohlbehütet heranwachsende Max Schulz im Zweiten Weltkrieg zum Massenmörder wird. Nach dem Krieg schlüpft er kurzerhand in die Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein und wird zum frommen Juden und Nationalhelden Israels. Wie das geht? Das geht eben so. Genau so. Und nicht anders. Ein Buch, das man gelesen haben muss.
Müsste ich mein Lieblingsbuch des Jahres 2016 benennen, so wäre dies »Das geraubte Leben des Waisen Jun Do«. Aber auch »Kind 44«, »Ein ganzes Leben« und »Der Nazi & der Friseur« haben mich schwer beeindruckt.
88♥2016
Verglichen mit meinen bisherigen Hörgewohnheiten, war das Jahr 2016 höchst ungewöhnlich. Auf der einen Seite habe ich mehr Musik gehört als jemals zuvor. Auf der anderen Seite hat sich die Zeit, die ich für den bewussten Konsum von Musik aufgewendet habe, auf wenige Künstler verteilt.
Meine Lieblingsalben des Jahres 2016 spiegeln meine Leidenschaft für minimalistische Klaviermusik. Jedes dieser Alben, für sich genommen ist absolute Weltklasse und gehört unter jeden Weihnachtsbaum in jede Musiksammlung.
Nils Frahm hat mit »Solo Remains« ein Kunstwerk von unglaublicher Melodik und atemberaubender Klangtiefe geschaffen. Das Album wurde auf dem größten Klavier der Welt eingespielt. Und das hört man auch. Am besten genießt man dieses Werk im dunklen Wohnzimmer. Vorausgesetzt man verfügt über entsprechendes Audio-Equipment, um die Klänge genießen zu können. Das Album kann übrigens auf der Webseite kostenlos heruntergeladen werden.
Ebenfalls hörenswert ist »Blue Hour« von Federico Albanese. Das Album wird getragen von minimalistischer Klaviermusik, hier und da untermalt von einer Handvoll elektronischer Beats und beinah unsichtbaren Begleitinstrumenten.
Unverfälschte und glasklare Klaviermusik hingegen gibt es auf dem Album »Piano Project« von The Daydream Club zu hören.
Podcasts für Kinder
Ich bin ein riesiger Podcast-Fan, und ich habe meine Kinder mit dieser Leidenschaft infiziert. Das Medium ist ja sehr flexibel und kann prinzipiell immer und überall gehört werden. Für uns ist es in erster Linie eine sehr schöne Möglichkeit, langweilige Autofahrten zu verkürzen. Anders als das immer gleiche Dudelradio, verlangen Podcasts nach Aufmerksamkeit und regen zum Mitdenken an. Vorausgesetzt natürlich, man hat die richtigen Podcasts für die lieben Kleinen abonniert.
Mittlerweile lauschen wir nun gemeinsam über ein halbes Jahr einer ganzen Reihe unterschiedlichster Podcasts speziell für Kinder. Und genau diese Erfahrungen dokumentiere ich in diesem Artikel. Ich werde die Hörgewohnheiten der Kinder weiterhin genau beobachten und gegebenenfalls von Zeit zu Zeit Aktualisierungen vornehmen und - sofern es sie gibt - natürlich auch Neuentdeckungen würdigen.
Zu meinem absoluten Erstaunen ist Do Re Mikro (★★★★★) des BR Klassik zum absoluten Liebling meiner Kinder avanciert. Bei diesem Podcast handelt es sich um einen Mitschnitt der gleichnamigen Radiosendung für Kinder, die jeden Samstag und Sonntag ausgestrahlt wird (der Podcast erscheint kurz nach der Ausstrahlung im Radio). In der Sendung geht es grob gesagt um Musik. Von der Herstellung eines Musikinstrumentes bis zu ganzen Musikreisen ist alles dabei. Zugegeben, ich hatte anfangs so meine Bedenken, meinen Kindern einen Podcast rund um dieses Thema zu servieren. Anders als befürchtet, ist der Podcast aber weder monothematisch noch müssen die Kinder einen Faible für klassische Musik haben. In diesem Podcast werden, untermalt von klassischer Musik, einfach nur kindgerecht Geschichten erzählt, Rätsel gelöst und ganz nebenbei Wissen rund um das Thema Musik vermittelt. Meine Kinder können von diesem Podcast gar nicht genug bekommen.
Eine weitere Perle sind die Hörspiele des WDR Kinder-Radionkanals KiRaKa, die auch als Podcast (★★★★★) veröffentlicht werden. In dieser Hörspielreihe werden in unregelmäßigen Abständen abwechslungsreiche Geschichten und kindgerecht aufbereitete Reportagen veröffentlicht, in denen Kinder immer eine zentrale Rolle spielen. Als Altersempfehlung für die Hörspiele gibt der KiRaKa 8 Jahre an, wobei unser Sohn mit seinen 5 Jahren den meisten Sendungen ebenfalls problemlos folgen kann und diese auch sehr gern anhört. Meine Reinhörempfehlungen für diesen Podcast sind die Episoden Mehr Meer - Abenteuer über und unter Wasser sowie Das unsichtbare Deutschland.
Ebenfalls vom Bayrischen Rundfunk wird die Radiosendung radioMikro (★★★★☆) produziert, von der ausgewählte Beiträge als Podcast veröffentlicht werden. Insbesondere die sehr hörenswerten Beiträge aus der Serie radioMikro unterwegs gefallen den Kindern sehr gut. Kein Wunder bei dieser Selbstbeschreibung:
Sie kriechen in die Kanäle unter der Stadt, springen mit dem Fallschirm aus schwindelnder Höhe. Sie schauen hinter die Kulissen im Zirkus oder erkunden, wie man auf einer Bergalm lebt. Bei ihnen geht es um den ältesten Stein der Welt oder um die Frage, warum in Deutschland nicht nur Deutsche leben. Die Reporterinnen und Reporter von radioMikro suchen die spannendsten, interessantesten und lustigsten Geschichten für dich. Sei mit deinen Ohren dabei!Das ist so ein bisschen wie die Sendung mit der Maus, nur eben zum Anhören. In diesem Podcast werden übrigens auch die Folgen des Kulthörspiels Wumme veröffentlicht. Da werden dann auch bei den lauschenden Eltern Kindheitserinnerungen wach, wenn mit D-Mark bezahlt und zu Musik von der Kassette getanzt wird.
Das Schlaulicht (★★☆☆☆) war unser Einstieg in die Welt der Kinder-Podcasts. In diesem unregelmäßig erscheinenden Podcast versuchen die 3 Schlaulichter André, Jörg und Olli gewisse Themen auf einfache Art und Weise komprimiert und dennoch interessant rüberzubringen. Vor allem die ersten beiden Episoden zu den Themen Sprachen und Evolution waren gut aufbereitet und haben die Kinder gefesselt. An allen nachfolgenden Episoden waren meine Kinder nur noch mäßig interessiert und im Auto meist recht schnell mit anderen Dingen beschäftigt. Meiner Meinung nach weist der Podcast einige gravierende Schwachpunkte auf, die ihn zumindest für Kinder unter 10 Jahren disqualifizieren. So fehlt es beispielsweise sehr häufig an einer grundlegenden und kindgerechten Einführung in das eigentliche Thema. Auch sind die Sprünge innerhalb einer Episode viel zu schnell und thematisch zu weit. Und auch wenn man über Humor trefflich streiten kann, in einem Podcast für Kinder sollte er meiner Meinung nach vor allem kindgerecht sein. Das aufgeregte Belachen vermeintlich lustiger Schenkelklopfer (Höhöhö!) gehört für mich nicht dazu, zumal die Flugtiefe des Humors häufig eher an eine Stammtischrunde unter Männern erinnert. Da meine Kinder den Podcast mittlerweile verweigern, habe ich ihn auch nicht mehr abonniert. Ich höre trotzdem immer wieder mal in die aktuellen Episoden rein, um eventuelle Verbesserungen mitzubekommen.
IKEA Oddvald als Piano-Ständer

Bis zu unserem Umzug gab es Platzgründen keine Möglichkeit, das Digital Piano (Yamaha P-35) meiner Frau an einem festen Platz aufzubauen. Das ständige Auf- und Abbauen war so nervig, dass die Lust am Spielen schon fast verkümmert war.
Nachdem wir mittlerweile über deutlich mehr Platz verfügen, war auch ein fester Aufbau (im Gästezimmer) möglich. Ich habe also kurz recherchiert, welche passenden Ständer für das Gerät angeboten werden. Es war schnell klar, dass für wenig Geld, nur windige Qualität billige Klappständer zu bekommen waren. Von Yamaha selbst wird eine eigentlich ganz ansehnliche Holzverkleidung angeboten. Diese besteht aus 3 schwarz furnierten Pressholzplatten und einer Handvoll Schrauben. Dafür hätte Yamaha gern 120 Euro, was jeder normal denkende Mensch dankend kopfschüttelnd ablehnen muss. Es blieb also nichts anderes, als selbst zur Säge zu greifen.
Beim letzten IKEA-Besuch habe ich mir kurzerhand den supergünstigen Tischbock Oddvald unter den Arm geklemmt und mit wenigen Handgriffen zum Piano-Ständer umfunktioniert. Und für diejenigen, die das vielleicht nachbauen wollen, habe ich das mal etwas genauer beschrieben.
Was man braucht
- 2× Tischbock Oddvald (2× 10 €)
- eine Leimholzplatte 130×25 cm (~ 10 €)
- eine M5 Gewindestange (~ 2 €)
- eine Packung M5 Muttern (~ 2 €)
- schwarze Lackfarbe (~ 5 €)
Und so geht’s
- Holme (für Tischplatte) kürzen – bei mir auf 50,5 cm.
- Beine kürzen, sodass die Spielhöhe passt (bei 165–170 cm Körpergröße: Tischhöhe ca. 63 cm). Am besten mit der Kreissäge für gerade Schnitte.
- Tischböcke nach Anleitung montieren.
- Gewinde auf der Piano-Unterseite ausmessen, auf Böcke übertragen und durchbohren.
- Aus der Gewindestange 4×10 cm Stücke sägen, ins Piano eindrehen und damit das Instrument auf den Böcken befestigen.
- Leimholzplatte aufschrauben und lackieren. Darauf achten, dass alle Anschlüsse hinten frei zugänglich bleiben.
- Zum Schluss Kabelhalterungen und Kopfhörerhaken anbringen.


Die Gesamtkosten des Projekts lagen bei unter 40 Euro. Der Ständer hält die Aufbauten ohne Probleme und wackelt auch bei wilderen Spieleinheiten der Kinder nicht umher. Wer sich an der Optik nicht stört, kann mit dieser Lösung nichts falsch machen.
Rosinenschnecken


Ich bin in diesem Haushalt schon einige Jahre für die Zubereitung von Pizza zuständig. Dabei ist es mit dem richtigen Rezept quasi ein Selbstläufer, der selbst unter Zeitdruck gelingt.
Gewurmt hat mich an dieser Pizzasache bisher jedoch immer, dass ich keine Verwendung für die restliche Hefe hatte. Alles, was auch nur ansatzweise lecker klang, war entweder wahnsinnig aufwendig oder aufgrund mangelnder Zutaten nicht realisierbar.
Bei Chefkoch bin ich nun über dieses Rezept für Rosinenschnecken gestolpert, das ich minimal an den entscheidenden Stellen gepimpt habe. Alles, was man für dieses Rezept benötigt, findet sich sogar in einem völlig abgebrannten Haushalt.
Zutaten für den Teig
- 500 g Mehl
- 125 g Butter
- 250 ml Milch
- ½ Würfel Hefe
- 25 g Zucker
- 1 TL Salz
Zutaten für die Füllung
- 50 g Rum-Rosinen
- 50 g Zucker
- 2 TL Zimt
Zubereitung
- Die Butter schmelzen, in die lauwarme Milch geben und etwas verrühren.
- Die Hefe in die lauwarme Flüssigkeit bröckeln. Das Ganze anschließend mit 25 g Zucker bestreuen und solange stehen lassen, bis Blasen aufsteigen.
- Die Flüssigkeit in die Mehl-Salz-Mischung geben und den Teig mindestens 5 Minuten gut verkneten.
- Den Hefeteig anschließend zugedeckt mindestens 30 Minuten gehen lassen. Wer den Teig länger ruhen lässt, braucht später die fertigen Rosinenschnecken vor dem Backen nicht mehr so lange ruhen zu lassen.
- Währenddessen 50 g Zucker mit dem Zimt und den Rum-Rosinen vermischen.
- Den Teig nach der Ruhezeit zu einer etwa ½ cm dicken, möglichst rechteckigen Teigplatte ausrollen. Zum Ausrollen auf keinen Fall Mehl verwenden. Wenn der Teig gelungen ist, wird er nicht auf der Arbeitsplatte kleben bleiben.
- Den ausgerollten Teig etwas mit Wasser bestreichen und die Zucker-Rosinen-Mischung auf dem Teig verteilen.
- Die Teigplatte von einer Seite (ruhig etwas fester) aufrollen und anschließend in 1–2 cm breite Scheiben schneiden.
- Die Scheiben mit gebührendem Abstand auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen.
- Das Blech an einem warmen Ort 20–30 Minuten stehen lassen und anschließend im vorgeheizten Backofen bei 200 °C in 15–20 Minuten goldbraun backen.
- Zwei Esslöffel Aprikosenmarmelade erwärmen und die Rosinenschnecken direkt nach dem Backen mit der Marmelade bestreichen.
- Die Goldstücke etwas auskühlen lassen und am besten noch frisch genießen.
In Rosinenschnecken gehören übrigens ausschließlich Rum-Rosinen. Wer etwas anderes behauptet, hat keinen Geschmack. Hat man keine Rum-Rosinen zur Hand, ist die einzig erlaubte Modifikation ein geraspelter Apfel.
Petersfisch an Steinpilzrisotto und gebratenem Gemüse
Genossen im Adria Grill Fischrestaurant in Wels.
Zukunftsängste
Die fortwährende Innovationskraft des Menschen hat die Welt mehrfach komplett verändert. In den allermeisten Fällen zum Positiven, auch wenn nicht jede Veränderung immer sofort als positiv wahrgenommen wurde.
Ich bin ein grundsätzlich aufgeschlossener und fortschrittlich denkender Mensch. Die permanente Veränderung auf der Suche nach der Vollkommenheit, ist aus meiner Perspektive ein erstrebenswerter Zustand, obgleich man ja eigentlich nie an irgendeinem Ziel ankommen kann. Das ist meine persönliche, vielleicht etwas zu philosophische Beschreibung. Die Wikipedia fasst es etwas nüchterner zusammen:
Geek bezeichnet heute allgemein eine Person, die sich durch großes Interesse an wissenschaftlichen oder fiktionalen Themen auszeichnet, die üblicherweise elektronischer oder phantastischer Natur sind.
Ich bin ein Geek und ich bin leider krank. Ich leide an gleich zwei Phobien: Der Mechanophobie, also der Angst vor Maschinen. Und der Cyberphobie, der Angst vor Computern.
Ich habe natürlich keine Angst vor einem Kühlschrank oder einer Brotschneidemaschine. Auch die Computertechnologie gibt mir in aller Regel meist Anlass zur Freude. Meine Angst ist die Singularität. Und ein, wie auch immer geartetes, Terminator-Szenario. Der große Showdown zwischen Mensch und Maschine.
Damit bin ich nicht allein. So warnten der Physik-Nobelpreisträger Frank Wilczek, der Kosmologe Max Tegmark, der Computerwissenschaftler Stuart Jonathan Russell und der Physiker Stephen Hawking bereits 2014 sehr eindringlich im Independent:
Eine künstliche Intelligenz erfolgreich in Gang zu setzen, wäre das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte. Bedauerlicher Weise könnte es auch das letzte sein, so lange wir nicht lernen, wie man die damit verbundenen Risiken vermeidet.
Nicht mehr und nicht weniger als die aktuelle wissenschaftliche Weltelite hebt den Zeigefinger und fordert einen bewussten Umgang mit der Artificial Intelligence. Einer Technologie, die, befragt man ihre Befürworter, unvorstellbare Potentiale für die Menschheit bereithält: Heilung von heute als unheilbar geltenden Krankheiten, Wohlstand, Glück und natürlich Unsterblichkeit.
Keine Frage, das klingt erstrebenswert. Aber wie kann verhindert werden, dass sich eine solche Superintelligenz nicht gegen ihre Erschaffer wendet? Indem wir ihr Werte vermitteln, wie Nick Bostrom es fordert?
Eine Superintelligenz wäre gottähnlich. Ob Zorn oder Liebe sie antreibt, liegt an uns, die wir sie erschaffen werden. Wie alle Eltern müssen wir unser Kind mit Werten ausstatten, die im besten Interesse der Menschheit liegen. Im Grunde bringen wir einem durch uns erschaffenen Gott bei, dass er uns gut behandeln soll.
Nur, wie soll sich eine Spezies, die dem Nachbarn nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnt, auf gemeinsame Werte einigen? Und was, wenn irgendwelche Schurken oder Staaten in der Hoffnung auf die ultimative Superwaffe eine solche Superintelligenz entfesseln? Es wäre wohl das Ende der Menschheit.
Aber bis dahin, wird vermutlich noch der eine oder andere Tag vergehen. vergehen noch mindestens 15 Jahre. Das ist zumindest der Zeitraum, den eine auf 100 Jahre angelegte Studie der Stanford University derzeit als unproblematisch ansieht.
Die Gefahr, dass die Menschheit im Lauf der nächsten 15 Jahre von Künstlicher Intelligenz versklavt oder eliminiert wird, ist erfreulich gering.
Beruhigend ist irgendwie anders. Aber zumindest vorerst bleibt genügend Zeit, alle in diesem Artikel gesetzten Links zu lesen und in diese sehr hörenswerte Episode des Podcasts digital kompakt reinzuhören. Am Ende wisst ihr etwas mehr über künstliche Intelligenz und entwickelt mit etwas Glück auch eure ganz eigene Phobie.