Neuneinhalb
Ich habe etwas aufgeholt und liege, gemessen an meinem Jahresziel von 12 Büchern, wieder voll im Soll. Der aktuelle Stand sind 9 ½. Neuneinhalb?
Ehrlich gesagt habe ich mit Bill Bufords »Hitze« (★★☆☆☆) nicht so viel anfangen können. Das Buch klang für einen selbsternannten Hobbykoch ziemlich verlockend. Aber leider sind die wenigen Highlights zwischen viel zu vielen, wahnsinnig langatmigen und todlangweiligen Passagen versteckt. Irgendwann bei Seite zweihundertzwanzig habe ich die Nerven verloren, und aus lauter Frust Lust Spaghetti Bolognese gekocht. Besser sind sie mir noch nie gelungen.
»Bretonische Brandung« (★★★☆☆) von Jean-Luc Bannalec ist ein mittelprächtiger Franzosenkrimi der hauptsächlich von der Landschaft lebt, in der er spielt. Das Buch plätschert so dahin. Nicht langweilig, aber auch nie wirklich richtig fesselnd. Das Ende ist dann schon im letzten Viertel zu erahnen.
Mit »Der unschickliche Antrag« (★★★★☆) habe ich Andrea Camilleri noch eine zweite Chance gegeben. Und es hat sich gelohnt: Ein vergleichbares Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Rund um einen einfachen Antrag auf ein Telefon, entspinnt sich eine wahnsinnige Geschichte - streckenweise in Briefen, die die beteiligten Figuren untereinander austauschen. Wenn man sich mal reingefuchst hat, ein bemerkenswertes und an vielen Stellen saukomisches Buch.
Um »Feuermann« (★★★★★) von Torkill Damhaug habe ich mich ehrlich gesagt etwas gedrückt. 635 Seiten sind eine Ansage. Und was für eine. Der Roman bebt von der ersten Sekunde vor Spannung. Er ist so packend geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Zartbesaiteten würde ich dieses Buch jedoch eher nicht empfehlen. Meinen Geschmack hat Damhaug getroffen.
Ostseeurlaub




Nach der holländischen Nordsee im letzten Jahr hat es uns dieses Jahr an die Ostsee verschlagen – genauer an den Greifswalder Bodden. Ein sehr schöner Flecken Erde, den wir mit Sicherheit nicht zum letzten Mal besucht haben.
An der Ostsee geht man natürlich eigentlich baden. Und das am besten direkt an den Stränden vom Ostseebad Lubmin. Wer nicht so viel Glück mit dem Wetter hat, zu weich für das Wasser ist oder sich auch mal die Beine vertreten will, darf sich von den folgenden Ausflugstipps gern inspirieren lassen.
Loddin ist ein verschlafenes historisches Fischerdorf, das seinen Charme vor allem von den reetgedeckten Fischerhäuschen bezieht. Am Ende des Dorfes kann man eine kleine Wanderung zum Loddiner Höft machen. Der Ausblick ist traumhaft schön. Auf dem Rückweg sollte der fangfrische Fisch im Fischrestaurant Waterblick unbedingt auf der Speisekarte stehen.
Das Naturschutzgebiet Lanken bei Loisin ist für entspannende Strandspaziergänge abseits vom Trubel bestens geeignet. Wenn man hier anderen Menschen begegnet, hat man wirklich Pech. An diesem wundervollen Naturstrand hat man auch große Chancen, Bernstein zu finden.
Die Hansestadt Greifswald ist mit ihrem sehenswerten historischen Stadtkern ideal für einen entspannten Einkaufsbummel. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann direkt am Ende der Fußgängerzone in den kleinen, aber liebevoll gestalteten Tierpark einkehren. Besonders sehenswert tolle Fotomotive sind die Klosterruine Eldena und die Wiecker Holzklappbrücke. In der Eisdiele am Kloster Eldena bekommt man übrigens das beste Softeis weit und breit.
Eine etwas weitere Reise ist Stralsund. Neben dem obligatorischen Besuch im Ozeaneum ist die wunderschöne Innenstadt natürlich ebenfalls einen Besuch wert. Wer noch ein Mitbringsel aus dem Urlaub benötigt, stattet dem Stralsunder Whiskeyhaus einen Besuch ab. Entweder um leckeren Whiskey zu kaufen, oder einfach nur, um mit dem Besitzer über Gott und die Welt zu reden. Im Idealfall verbindet man einfach beides.
Noch etwas weiter weg vom Greifswalder Bodden, nämlich auf Rügen – genauer im Nationalpark Jasmund, befinden sich die berühmten Kreidefelsen. Da ein Ostsee-Urlaub ohne ein Foto vom Königsstuhl leider ungültig ist, begibt sich natürlich auch jeder Tourist auf den Weg dorthin. Dementsprechend geht es hier auch zu. Statt zum Königsstuhl direkt, empfehle ich zur Viktoriasicht zu wandern. Erstens spart man sich die Eintrittsgebühren, zweitens ist es nicht ganz so voll und drittens hat man von dort einen wunderschönen Blick auf den Königsstuhl. Und wer gerade keinen Urlaub an der Ostsee machen kann oder einfach nur Sehnsucht hat, darf den Panoramablick auch ohne anstrengende Wanderung direkt von der Couch aus genießen.
Natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die man machen kann. Aber das sind die wirklich guten Sachen. Spart euch den mittelmäßigen Rest einfach und genießt den Strand.
Ausflug zum Schliersee


Wir waren am Schliersee. Das ist für mich – neben dem Königssee – einer der schönsten bayrischen Seen. Sehr empfehlenswert und einfach nur entspannend ist die Rundfahrt mit dem Schiff – mit Halt auf der Insel Wörth.
Auf der Insel gibt es eine halbe Handvoll erstklassiger und ruhiger Bademöglichkeiten. Das Inselrestaurant ist ebenfalls empfehlenswert. Sonntags wird dort ein umfangreiches und leckeres Brunch angeboten, das jedoch leider nicht ganz günstig ist.