Es ist kalt, Baby!

Ein Paar bunte Handschuhe hängt an einem Pfosten vor einer schneebedeckten Wiese unter bewölktem Himmel.

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Unterschiedlich entspannt gestanden

Die letzten Tage habe ich viel gestanden. Dieses Stehen hat sich jeweils ganz unterschiedlich angefühlt.

Am Donnerstag habe ich auf dem Weg ins Büro auf der Autobahn in einer Vollsperrung gestanden. Im Auto war es kuschlig warm und ich konnte etwas länger als gedacht, Podcasts aus meiner unendlich langen Playlist hören. Ein unmittelbarer Termin, den ich zu verpassen drohte, stand auch nicht an. Dieses Stehen war entspannender, als man es sich unter dem Wort Vollsperrung normalerweise vorstellt. Und die Autobahn war, zumindest auf meiner Seite, dann doch auch recht schnell wieder freigegeben, sodass ich dann doch noch halbwegs pünktlich im Büro angekommen bin.


Samstagmittag standen wir bei -3° C auf dem Fußballplatz, um dem 14-Jährigen beim letzten Spiel vor der Winterpause auf einem leicht verschneiten Kunstrasenplatz zuzuschauen. Beim Anblick der in kurzer Hose und Trikot aufgelaufenen jugendlichen Männlichkeit kam ich mir in meiner dicken Winterjacke am Spielfeldrand stehend ordentlich verweichlicht vor. Ich kann mich nur noch schwer in mein jugendliches Ich versetzen, aber ich glaube so cool war ich nicht. Angesichts der Temperaturen, war ich auf jeden Fall dankbar, dass eine U14-Halbzeit nur 35 Minuten dauert, und der Tesla in Laufweite geparkt war, um die Pause zum Aufwärmen nutzen zu können.


Am Samstagabend war dann endlich so weit. Thylacine hat zum Konzert im Ampere in München geladen. Die Tickets hatte ich vor Wochen voller Vorfreude erstanden. Hätte ich die Tickets nicht schon in der Hosentasche gehabt, wäre ich vermutlich nicht hingegangen. Die Arbeitswoche hat mir in den Knochen gesteckt und mir war eher nach einem Abend auf der Couch. Nach dem Konzert war ich umso glücklicher, dass wir uns aufgerafft haben. Jede einzelne Sekunde war pures Endorphin. Ich hatte das gesamte Konzert über ein breites Grinsen im Gesicht. Das war diese Woche auf jeden Fall das mit Abstand beste Stehen Tanzen. Ich habe mir sogar meine seit Tagen verspannte Schulter entspannt getanzt.

Nichts geht mehr in beiden Richtungen auf der A99 auf Höhe Obermenzing. Hatte ich glücklicherweise schon sehr lange nicht mehr.

Die A99 mit dichtem Verkehr, die aus der Perspektive eines Tesla Model Y mit einem digitalen Display fotografiert wurde.

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Hörenswerte Nebengeräusche

Ich habe am Wochenende wieder ein paar Stunden gevibecoded. Der Vorteil daran, Assistenten die schmutzige Arbeit machen zu lassen, ist, dass man theoretisch Kapazitäten für andere Dinge hat. Mein Plan war, dass ich ja parallel eine Serie schauen könnte. Da die Ergüsse der KI aber alle paar Minuten geprüft und getestet werden wollen, war das nur so eine mittelprächtig gute Idee. Jedenfalls hat meine Rest-Aufmerksamkeit nicht ausgereicht, um der Storyline der Serie zu folgen.

Auf der Suche nach einem etwas weniger ablenkenden Alternativprogramm, bin ich in der ARTE-Mediathek auf den Konzertmitschnitt des französischen Musikers Thylacine gestoßen, für dessen Konzert am Samstag in München wir zufällig Karten haben. Das war sehr gut als Nebenbei-Programm und ich freue mich sehr darauf, es am Samstag mit ungeteilter Aufmerksamkeit genießen zu können.

Direkt im Anschluss hat mir ARTE das Konzert von Moby zum Weiterhören angeboten. Moby gehört seit Ewigkeiten zu meinen absoluten Lieblingskünstlern, und dieses Konzert ist so verdammt großartig. Hab ich sehr gefeiert. Leider ist Moby am Wochenende nicht in München, jedenfalls nicht das ich wüsste.

Und dieser Post ist auch die perfekte Gelegenheit, ein neues Micro.blog-Plugin zu testen, das heute in nur wenigen Stunden entstanden ist.

Ich war in den letzten Wochen total genervt, dass die eingebetteten Videos in meinen RSS- und JSON-Feeds nicht funktioniert haben. Ich habe die KI stundenlang geknechtet, nur um später festzustellen, dass mein Ansatz vermutlich komplett falsch war. Zumindest war das alles dafür gut, um am Ende bei dieser super einfachen Lösung hier zu landen. Ab jetzt werden alle iFrames nämlich ganz normal in die Artikel eingebettet und bekommen dann automatisch ein GDPR-konformes Click-to-Load-Overlay. Und in Feeds gibt es iFrames ohne irgendwelche Verrenkungen und Spielchen. Damit sollten Videos und was ich hier sonst noch so einbette vermutlich in allen halbwegs modernen Feedreadern funktionieren. Problem erledigt.

Auf dem zu spät gestarteten Spaziergang bin ich froh über das helle Licht auf meinen Hirn.

Ein beleuchteter Feldweg führt zu einem einsamen Baum, während der Himmel in der Abenddämmerung rosa schimmert.

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Rosenkohl

Meine leider viel zu früh verstorbene Mutter war Köchin in einem Betrieb, der die Schulen in meiner Heimatstadt mit einer warmen Mittagsmahlzeit versorgt hat. Das nannte sich zu DDR-Zeiten Schulspeisung, und war eigentlich eine ziemlich gewandte Sache. Die Kinder wurden in der Schule mit einer gesunden 3-Gänge-Mahlzeit versorgt, während die Eltern in den volkseigenen Betrieben Tages-füllend lang gearbeitet haben. Dieses Konzept gehört vermutlich zu den besseren Errungenschaften der DDR, das es so meines Wissens nicht mehr gibt. Der Beruf meiner Mutter hatte für mich den enormen Vorteil, dass ich immer schon am Wochenende wusste, was es kommende Woche auf den Tellern geben wird.

Natürlich hat meine Mutter auch Zuhause gekocht. Sie hatte ein handgeschriebenes Rezeptbuch, in einem orangen Einschlag, das erstaunlicherweise fast nur Rezepte für Kuchen und andere Süßwaren beinhaltet hat. Alles andere, hat meine Mutter aus dem Kopf gekocht. Ich habe mich damals leider nicht sonderlich für das interessiert, was in der Küche abgegangen ist, erinnere mich aber, dass meine Mutter ständig mit dem Kochlöffel probiert und Prisen hiervon und davon dazugegeben hat, bis es genauso so war, das sie es guten Gewissens und voller Stolz ihrer Familie servieren konnte.

Das ist auch, wie ich heute selbst koche. Anders als meine Mutter habe ich eine Sammlung von Rezepten, die über Kuchen hinausgeht. Ehrlicherweise, habe ich sogar kaum Kuchenrezepte, da ich, wenn ich backe, sowieso nur einen von meinen zwei Lieblingskuchen backe. Da ich kein Koch bin, brauche ich die Rezepte als Gedankenstütze, um vor allem für Gerichte, die ich nur 2-3 mal pro Jahr koche, grobe Mengenangaben und Garzeiten abzurufen. Selbst mit Rezept koche ich aber am Ende eher wie meine Mutter. Also egal was im Rezept steht, ich probiere ständig und verfeinere, bis es meinen aktuellen Geschmack trifft und ich mich traue, es den kritischen Mitessern vorzusetzen. Dabei kommt dann schon ab und an etwas anderes raus, als ich anfangs vielleicht geplant hatte. Und selbst gewohnte Gerichte, schmecken manchmal halt anders, weil der Geschmack in diesem Moment vielleicht spazieren gegangen ist. Und manchmal, wenn ich etwas koche, dass es nicht so oft gibt, denke ich mir, wenn es auf dem Tisch steht auch hin und wieder, dass ich mich wohl besser ans Rezept gehalten hätte.

Heute gab es jedenfalls bei uns Rosenkohl. Den gab es damals auch bei meiner Mutter ab und an. Denn auch wenn sie mit aller Leidenschaft und Liebe für Schüler, und Zuhause für ihre eigenen Kinder gekocht hat, hin und wieder wollte sie halt etwas auf dem Tisch, worauf sie Lust hatte. Und dann gab es halt Rosenkohl, oder Königsberger Klopse (mit ganz und gar schröööööcklichen Kapern). Wenn ich an Rosenkohl damals zurückdenke, dann habe ich immer diesen Song im Kopf. Radio PSR, mit dem Sinnlos Telefon, war damals das Ding überhaupt. Ich hatte auf jeden Fall mehrere CD’s von dem Unfug. Aber ich will nicht abschweifen.

Mittlerweile finde ich Rosenkohl nicht mehr ganz so schrecklich, war aber bis jetzt auch nicht so wild danach, als dass es ihn mehr als zweimal pro Jahr gegeben hätte. Heute gab es dann auf jeden Fall das erste Mal für dieses Jahr Rosenkohl. Sonst hab ich den ja immer im Ganzen gebraten, mit Salz, Pfeffer und Balsamico-Creme abgeschmeckt und Mandelblättchen garniert serviert. Heute hatte ich Lust auf etwas anderes und habe einfach das erste Rezept, das mir Google angeboten hat, genommen. Und was soll ich sagen, dieses Rosenkohl-Rezept war der Hammer! Schöne Röstaromen, leichte Süße durch den Zucker … tolles Mundgefühl. Sogar meine Frau meinte, dass wir ruhig öfter Rosenkohl machen könnten.

Rosenkohl und ein Messer liegen auf einem Schneidebrett, während mehr Rosenkohl in einer Metallschüssel liegt, und ein Fisch ist im Hintergrund zu sehen.

Eine Auflaufform mit Resten von Saibling und eine Pfanne mit gebratenem Rosenkohl sind zu sehen.

Dazu gab es Saibling, den ich gestern frisch von der Köppelmühle geholt hatte. Ja, vielleicht nicht die gängigste Kombination, aber es hat tatsächlich ganz hervorragend geschmeckt. Und am Ende war das auch eine Zufallskombination. Nachdem meine Frau am Wochenende Dienst hat, gab es keinen vorgefertigten Essensplan. Ich war dann also am Samstagvormittag beim Einkaufen, und bin ganz spontan zur Fischerei gefahren und habe Saibling geholt, einfach weil ich Lust drauf hatte.

Der Fischerei Köppelmühle mit Informationstafeln und Wasserbecken in einer ländlichen Umgebung.

Ein traditionelles deutsches Gebäude (Fischerei Köppelmühle) mit weißen Wänden, grünen Fensterläden und einem Schornstein steht vor einem gepflasterten Hof, umgeben von Bäumen.

Danach war ich dann im Supermarkt, um noch Beilagen einzukaufen, und dort ist dann der Rosenkohl im Einkaufswagen gelandet. Na ja, was ich eigentlich sagen wollte: Es gab heute Rosenkohl mit Saibling, und es war sehr lecker.

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Silo

Ein stilisiertes Poster mit mehreren Personen und einer überlagerten Gesichtssilhouette, das für die Apple TV+ Serie Silo wirbt.

So, jetzt bin ich auch endlich mit den beiden ersten Staffeln von Silo durch. Die Roman-Trilogie von Hugh Howey hatte ich letztes Jahr schon gelesen, und leider nichts dazu hier aufgeschrieben. Ich fand die Bücher hervorragend und selten hat mich eine dystopische Welt so lang festgehalten. Die Bücher sind atmosphärisch dicht und man spürt regelrecht die Enge, den Staub, die merkwürdig gefangene Gesellschaft. Mit jeder Seite erarbeitet man sich etwas mehr eines generellen Aha. Die Bücher leben von Neugier und Unbehagen und sind echte Pageturner. Ich gebe den Büchern glatte ★★★★★, die mich am Ende auch dazu bewogen haben, die Serie einzuschalten.

Die Serie (★★★★☆) ist anders. Weniger dystopisch. Das Silo wirkt fast schon wie ein lebenswerter Ort. Es ist hell und sauber, die Menschen sehen gepflegt und wohlgenährt aus. Sogar die Überlebenden in Silo 17 sehen vergleichsweise human aus. Es gibt viele Annehmlichkeiten des täglichen Lebens, die in den Romanen nicht erwähnt wurden. Die Serie ist viel lebendiger, gibt Figuren mehr Raum, ergänzt Details, die das Leben der eingesperrten Gesellschaft ausschmücken. Aber, die Serie fügt auch zahlreiche Handlungsstränge hinzu, die in den Büchern nicht vorkommen. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, führt in meinem Kopf aber neben den für mich nicht passendem generellen Ambiente, immer wieder zu Hääähhhs.

Ich versuche es positiv zu sehen: Am Ende bleibt die Serie mit ihren unerwarteten Abwandlungen der Romanvorlage spannend, und ich freue mich schon auf die für Sommer 2026 angekündigte dritte Staffel.

Even though the service doesn’t seem to deliver the results Apple is expecting, I enjoy using Apple Fitness+ nearly every day and really don’t want to miss it.

Today, I had some fun (and sweat) with my kickboxing workout 🫠

Ein Fitness-Tracking-Bildschirm zeigt Daten einer Kickbox-Einheit, einschließlich Trainingszeit, verbrauchter Kalorien und Herzfrequenz.

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