Zukunftsängste

Maschine aus einem Maschinenwerk in Mühlhausen

Die fortwährende Innovationskraft des Menschen hat die Welt mehrfach komplett verändert. In den allermeisten Fällen zum Positiven, auch wenn nicht jede Veränderung immer sofort als positiv wahrgenommen wurde.

Ich bin ein grundsätzlich aufgeschlossener und fortschrittlich denkender Mensch. Die permanente Veränderung auf der Suche nach der Vollkommenheit, ist aus meiner Perspektive ein erstrebenswerter Zustand, obgleich man ja eigentlich nie an irgendeinem Ziel ankommen kann. Das ist meine persönliche, vielleicht etwas zu philosophische Beschreibung. Die Wikipedia fasst es etwas nüchterner zusammen:

Geek bezeichnet heute allgemein eine Person, die sich durch großes Interesse an wissenschaftlichen oder fiktionalen Themen auszeichnet, die üblicherweise elektronischer oder phantastischer Natur sind.

Ich bin ein Geek und ich bin leider krank. Ich leide an gleich zwei Phobien: Der Mechanophobie, also der Angst vor Maschinen. Und der Cyberphobie, der Angst vor Computern.

Ich habe natürlich keine Angst vor einem Kühlschrank oder einer Brotschneidemaschine. Auch die Computertechnologie gibt mir in aller Regel meist Anlass zur Freude. Meine Angst ist die Singularität. Und ein, wie auch immer geartetes, Terminator-Szenario. Der große Showdown zwischen Mensch und Maschine.

Damit bin ich nicht allein. So warnten der Physik-Nobelpreisträger Frank Wilczek, der Kosmologe Max Tegmark, der Computerwissenschaftler Stuart Jonathan Russell und der Physiker Stephen Hawking bereits 2014 sehr eindringlich im Independent:

Eine künstliche Intelligenz erfolgreich in Gang zu setzen, wäre das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte. Bedauerlicher Weise könnte es auch das letzte sein, so lange wir nicht lernen, wie man die damit verbundenen Risiken vermeidet.

Nicht mehr und nicht weniger als die aktuelle wissenschaftliche Weltelite hebt den Zeigefinger und fordert einen bewussten Umgang mit der Artificial Intelligence. Einer Technologie, die, befragt man ihre Befürworter, unvorstellbare Potentiale für die Menschheit bereithält: Heilung von heute als unheilbar geltenden Krankheiten, Wohlstand, Glück und natürlich Unsterblichkeit.

Keine Frage, das klingt erstrebenswert. Aber wie kann verhindert werden, dass sich eine solche Superintelligenz nicht gegen ihre Erschaffer wendet? Indem wir ihr Werte vermitteln, wie Nick Bostrom es fordert?

Eine Superintelligenz wäre gottähnlich. Ob Zorn oder Liebe sie antreibt, liegt an uns, die wir sie erschaffen werden. Wie alle Eltern müssen wir unser Kind mit Werten ausstatten, die im besten Interesse der Menschheit liegen. Im Grunde bringen wir einem durch uns erschaffenen Gott bei, dass er uns gut behandeln soll.

Nur, wie soll sich eine Spezies, die dem Nachbarn nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnt, auf gemeinsame Werte einigen? Und was, wenn irgendwelche Schurken oder Staaten in der Hoffnung auf die ultimative Superwaffe eine solche Superintelligenz entfesseln? Es wäre wohl das Ende der Menschheit.

Aber bis dahin, wird vermutlich noch der eine oder andere Tag vergehen. vergehen noch mindestens 15 Jahre. Das ist zumindest der Zeitraum, den eine auf 100 Jahre angelegte Studie der Stanford University derzeit als unproblematisch ansieht.

Die Gefahr, dass die Menschheit im Lauf der nächsten 15 Jahre von Künstlicher Intelligenz versklavt oder eliminiert wird, ist erfreulich gering.

Beruhigend ist irgendwie anders. Aber zumindest vorerst bleibt genügend Zeit, alle in diesem Artikel gesetzten Links zu lesen und in diese sehr hörenswerte Episode des Podcasts digital kompakt reinzuhören. Am Ende wisst ihr etwas mehr über künstliche Intelligenz und entwickelt mit etwas Glück auch eure ganz eigene Phobie.


Neuneinhalb

Meine gelesenen Bücher im Q3/2016

Ich habe etwas aufgeholt und liege, gemessen an meinem Jahresziel von 12 Büchern, wieder voll im Soll. Der aktuelle Stand sind 9 ½. Neuneinhalb?

Ehrlich gesagt habe ich mit Bill Bufords »Hitze« (★★☆☆☆) nicht so viel anfangen können. Das Buch klang für einen selbsternannten Hobbykoch ziemlich verlockend. Aber leider sind die wenigen Highlights zwischen viel zu vielen, wahnsinnig langatmigen und todlangweiligen Passagen versteckt. Irgendwann bei Seite zweihundertzwanzig habe ich die Nerven verloren, und aus lauter Frust Lust Spaghetti Bolognese gekocht. Besser sind sie mir noch nie gelungen.

»Bretonische Brandung« (★★★☆☆) von Jean-Luc Bannalec ist ein mittelprächtiger Franzosenkrimi der hauptsächlich von der Landschaft lebt, in der er spielt. Das Buch plätschert so dahin. Nicht langweilig, aber auch nie wirklich richtig fesselnd. Das Ende ist dann schon im letzten Viertel zu erahnen.

Mit »Der unschickliche Antrag« (★★★★☆) habe ich Andrea Camilleri noch eine zweite Chance gegeben. Und es hat sich gelohnt: Ein vergleichbares Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Rund um einen einfachen Antrag auf ein Telefon, entspinnt sich eine wahnsinnige Geschichte - streckenweise in Briefen, die die beteiligten Figuren untereinander austauschen. Wenn man sich mal reingefuchst hat, ein bemerkenswertes und an vielen Stellen saukomisches Buch.

Um »Feuermann« (★★★★★) von Torkill Damhaug habe ich mich ehrlich gesagt etwas gedrückt. 635 Seiten sind eine Ansage. Und was für eine. Der Roman bebt von der ersten Sekunde vor Spannung. Er ist so packend geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Zartbesaiteten würde ich dieses Buch jedoch eher nicht empfehlen. Meinen Geschmack hat Damhaug getroffen.


Pasta Sugo Mare

Leckere Pasta Sugo Mare aus der Osteria da Nonna Nena in Wels

Ostseeurlaub

Schöne Wolken über einer Wiese an der Ostsee Blick vom berühmten Kreidefelsen auf die Ostsee Sonnenuntergang über der Ostsee Schöner Strandabschnitt an der Ostsee, Nähe Lubmin

Nach der holländischen Nordsee im letzten Jahr hat es uns dieses Jahr an die Ostsee verschlagen - genauer an den Greifswalder Bodden. Ein sehr schöner Flecken Erde, den wir mit Sicherheit nicht zum letzten Mal besucht haben.

An der Ostsee geht man natürlich eigentlich Baden. Und das am besten direkt an den Stränden vom Ostseebad Lubmin. Wer nicht so viel Glück mit dem Wetter hat, zu weich für das Wetter ist, oder sich auch mal die Beine vertreten will, darf sich von den folgenden Ausflugstipps gern inspirieren lassen.

Loddin ist ein verschlafenes historisches Fischerdorf, das seinen Charme vor allem von den reetgedeckten Fischerhäuschen bezieht. Am Ende des Dorfes kann man eine kleine Wanderung zum Loddiner Höft machen. Der Ausblick ist traumhaft schön. Auf dem Rückweg sollte der fangfrische Fisch im Fischrestaurant Waterblick unbedingt auf der Speisekarte stehen.

Das Naturschutzgebiet Lanken bei Loisin ist für entspannende Strandspaziergänge abseits vom Trubel bestens geeignet. Wenn man hier anderen Menschen begegnet, hat man wirklich Pech. An diesem wundervollen Naturstrand hat man auch große Chancen, Bernstein zu finden.

Die Hansestadt Greifswald ist mit ihrem sehenswerten historischen Stadtkern ideal für einen entspannenten Einkaufsbummel. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann direkt am Ende der Fußgängerzone in den kleinen, aber liebevoll gestalteten Tierpark einkehren. Besonders sehenswert tolle Fotomotive sind die Klosterruine Eldena und die Wiecker Holzklappbrücke. In der Eisdiele am Kloster Eldena bekommt man übrigens das beste Softeis weit und breit.

Eine etwas weitere Reise ist Stralsund. Neben dem obligatorischen Besuch im Ozeaneum ist die wunderschöne Innenstadt natürlich ebenfalls einen Besuch wert. Wer noch ein Mitbringsel aus dem Urlaub benötigt, stattet dem Stralsunder Whiskeyhaus einen Besuch ab. Entweder um leckeren Whiskey zu kaufen, oder einfach nur, um mit dem Besitzer über Gott und die Welt zu reden. Im Idealfall verbindet man einfach beides.

Noch etwas weiter weg vom Greifswalder Bodden, nämlich auf Rügen - genauer im Nationalpark Jasmund, befinden sich die berühmten Kreidefelsen. Da ein Ostsee-Urlaub ohne ein Foto vom Königsstuhl leider ungültig ist, begibt sich natürlich auch jeder Tourist auf den Weg dorthin. Dementsprechend geht es hier auch zu. Statt zum Königsstuhl direkt, empfehle ich zur Viktoriasicht zu wandern. Erstens spart man sich die Eintrittsgebühren, zweitens ist es nicht ganz so voll und drittens hat man von dort einen wunderschönen Blick auf den Königsstuhl. Und wer gerade keinen Urlaub an der Ostsee machen kann, oder einfach nur Sehnsucht hat, darf den Panoramablick auch ohne anstrengende Wanderung direkt von der Couch aus genießen.

Natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die man machen kann. Aber das sind die wirklich guten Sachen. Spart euch den mittelmäßigen Rest einfach und genießt den Strand.


Loddiner Bratfischpann

Leckere Bratfischpann im Fischrestaurant Waterblick

Genossen im Fischrestaurant Waterblick in Loddin.


Obacht

Nostalgisches Abschleppzeichen an einer Einfahrt