🍿 In with the Devil (★★★★☆) ist eine düstere True-Crime-Miniserie über einen Häftling, der das Vertrauen eines mutmaßlichen Serienkillers gewinnen soll. Spannend wenn auch stellenweise etwas vorhersehbar. Hat mich gut unterhalten und war in meinem Gratismonat ein klarer Mitnahmekandidat.
Dieses Jahr war also tatsächlich das 30 29-Jährige Klassentreffen. Da ich mir den Brückentag freigenommen habe, konnte ich ein paar mehr Tage in meiner Heimatstadt Gotha verbringen, über die Jan Böhmermann kürzlich gesagt hat, das sie obszön schön sei. Hier ein paar Fotos von der menschenleeren Stadt am Sonntagmorgen, die seine Aussage beweisen. Ich hätte noch hunderte weitere Fotos posten können, aber am Ende muss man es ohnehin selbst gesehen haben.
Standardhalt seit vielen vielen Jahren, Zur Wegscheide. Hier kann man nichts falsch machen. Bratwurst Nummer 4 für mich. Und Nummer 5 hab ich für den 13-Jährigen einpacken lassen.
Waren das die für meinen Körper sehr ungewohnten 3 Bier die ich gestern getrunken habe, die lange Wanderung, die 2 kurzen Nächte (weil mein Airbnb keine ordentliche Verdunklungsmöglichkeit hat), oder alles zusammen? Fakt ist, ich würde noch ein Tag Wochenende benötigen.
Erster beim Klassentreffen. Ich werde auf meine alten Tage doch noch ein Streber.
Ich bin ein paar Tage in der alten Heimat und es stand ehrlich gesagt schon länger auf dem
Plan, mal wieder etwas über den Rennsteig und durch den Thüringer Wald zu schlendern. Ich kann mich nicht mehr an den letzten Ausflug erinnern, aber ich habe in der Ecke auf jeden Fall etliche Wandertage und Familienausflüge verbracht.
Heute war es also so weit. In aller Frühe bin ich zum Inselsberg aufgebrochen und war erst einmal geschockt: Der gesamte Parkplatz war brechend voll mit Autos. Die Polizei hat den Verkehr geregelt, sonst wäre vermutlich nichts mehr gegangen. Wie sich herausgestellt hat, war heute Rennsteig-Staffellauf. Zum Glück konnte ich noch einen Parkplatz ergattern und dann auch in meine geplante Tour starten.
Zu Beginn ging es auf den Inselsberg rauf. Während meines Aufstiegs sind mir permanent Läufer und Radfahrer entgegengekommen, weshalb ich bei der erstbesten Gelegenheit auf einen seitlichen Waldweg ausgewichen bin.
Oben angekommen, bin ich rechterhand wieder abgestiegen und damit auch dem Staffellauf aus dem Weg gegangen. Von dort ging es dann in Richtung Tabarz. Ziel war der berühmte Felsen aus dem allerersten Farbfilm der DEFA, Das kalte Herz aus dem Jahr 1950.
Beim Felsen sollte laut Karte eigentlich eine Brücke über den kleinen Bach sein. Es gab nur diese Bäume und Felsen über die ich dann balanciert bin, um auf der anderen Seite meinen Weg fortzusetzen.
Trockenen Fußes auf der anderen Seite angekommen, gab es nur dummerweise kein Weg. Ich bin mal wieder meiner Schwäche zum Opfer gefallen, das Touren einen perfekten Rundkurs ergeben müssen und das man auf keinen Fall einen Weg wieder zurückgehen darf. Bei der Planung am Computer ist das auch meist alles kein Problem. Die Realität schaut halt dann manchmal anders aus. Ich habe mich jedenfalls mühsam den steilen Hang raufgequält, in der Hoffnung das es dort oben, auf der Roten Platte, schon einen Weg geben wird. Da war aber nur knöcheltiefes Totholz, durch das ich mich mühsam gekämpft habe.
Auf diesem Plateau habe ich jedenfalls vor Augen geführt bekommen, wie es um den Thüringer Wald bestellt ist: Kurz, nicht so gut. Der Borkenkäfer hat 87% der Fichten zerstört. Die Wiederaufforstung mit anderen Baumarten ist in vollem Gange, aber die kahlen Stellen stimmen schon nachdenklich. Dafür gedeiht der rote Fingerhut in dieser kargen Mondlandschaft scheinbar besonders gut.
Irgendwann hatte ich dann wieder einen echten Weg unter den Wanderschuhen und konnte meinen Weg zum Hufeisenstein und dem Backofenloch fortsetzen.
Von dort ging es über die Dreiherrenwand, an der ich einen kurzen Plausch mit ein paar Kletteren hatte, weiter in Richtung des Aschenbergstein. Eigentlich sollte irgendwo auf dem Weg ein T2-Pfad links hoch führen, ich habe ihn aber beim besten Willen nicht gefunden. Mein Bedarf nach Querfeldeinabenteuern war für heute auch schon gedeckt, weshalb ich einfach weiter dem Weg gefolgt bin.
Vom Aschenbergstein hatte man einen wunderschönen Blick auf den Inselsberg. Hier bin ich auch auf die Ziege „Liesschen“ getroffen, die sich hier scheinbar pudelwohl fühlt.
Weiter ging es zur Bärenbruchwand und dem zum roten Turm. Schöne Felsformation mit Ausblick auf den Thüringer Wald.
Den eigentlich geplanten Abstieg über den Findling und die Angstwand habe ich nicht gefunden. Ich bin über die Felsen und das Totholz geklettert aber als auch nach 50 Metern kein Weg zu sehen war, bin ich die sichere Route gegangen und habe meine Wanderung spontan um 2 Kilometer verlängert. Aber so habe ich wenigstens von der Limonadenquelle probieren können und auch die Lore im Wald entdeckt.
Dann ging es erst bergab und anschließend wieder bergauf in Richtung Ausgangspunkt. Endlich am mittlerweile menschenleeren Parkplatz angekommen, habe ich mir meine Thüringer Rostbratwurst zwei und drei gegönnt.
Mit 12,7 Kilometern und 676 Höhenmetern eine schöne und gut machbare Runde (hier bei bergfex und Komoot). Dadurch dass es eigentlich immer durch den Wald ging, waren die sommerlichen Temperaturen auch kein Problem. Mal was anderes als die Alpen.
Kurzer Abstecher nach Eschwege (Hallo Papa), das übrigens nichts mit Enschede zu tun hat. Sehr sehenswertes kleines Städtchen mit jeder Menge Fachwerkhäusern. Die Bilder stammen vom Spaziergang an der Werra und am Werratalsee. In der Innenstadt war ich so sehr ins Gespräch vertieft, das ich glatt vergessen habe die pittoresken Häusschen zu fotografieren. Aber ich war ja nicht zum letzten Mal hier.
Ich wusste meine die Fitness-Offensive zahlt sich irgendwann aus. Aber dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht.
Erste Thüringer. Seit Jahren eine Bastion, der Rennsteiggrill in Laucha.